Rezensionen

Emma Scott: Light Up The Sky

(Werbung – Rezensionsexemplar)

Emma Scott hat es geschafft. Sie hat mich mit den ersten zwei Büchern, die ich von ihr gelesen habe, sehr berührt. Ihr Schreibstil, ihre gefühlvollen Beschreibungen, ihr Gespür. Ich habe ‚Light Up The Sky‘ an einem Nachmittag gelesen, denn der einfache, aber einnehmende Stil der Autorin hat mich schier durch die Geschichte getragen. Auch wenn man schon von Anfang an wusste, worauf alles hinauslaufen könnte, war der Plot für mich sehr lesenswert und hat mir teilweise sogar neue Sichtweisen eröffnet. Und ist es nicht schön, wenn ein Buch das schafft?

Da es sich bei ‚Light Up The Sky‘ um den zweiten Teil einer Dilogie handelt, der auf dem ersten Teil aufbaut, enthält diese Rezension Spoiler zu Teil Eins. Und da ich erklären möchte, warum ich auch diesen Teil sehr mochte, muss ich leider auch dazu spoilern.

Ein kleiner Satz am Ende des ersten Teils hat klar gemacht, was uns im zweiten Teil erwartet: „Weiter unten war nichts“.. Connor und Wes wurden aus Syrien gerettet, sind am Leben, doch was ist ein Leben wert, wenn man sich innerlich grämt, überlebt zu haben?

Wes wird wohl nie wieder laufen können. Nicht mal ohne Hilfe aufstehen. Er wurde von einer Kugel derart verletzt, dass er querschnittgelähmt ist und sein Leben lang auf den Rollstuhl angewiesen sein wird. Und hier hat mich Emma Scott wirklich beeindruckt: authentisch und ungeschmückt beschreibt sie Wes‘ Leben, seine Wut, seine Enttäuschung. Seine Probleme im Alltag, da es noch viel zu viele Hindernisse für Rollstuhlfahrer gibt. Und sie beschreibt, wie manchen Leute sich in Gegenwart eines Rollstuhlfahrers verhalten: unsicher, gar überheblich, die wenigsten normal. Ich selbst wüsste nicht, wie ich mich verhalten würde. Ich glaube, dass ich sehr unsicher wäre. Nicht absichtlich, aber ich hätte Angst, falsch mit dem Menschen umzugehen, den dieses Schicksal getroffen hat. Könnte man mir deswegen einen Vorwurf machen? Ich denke schon, denn nichts anderes ist der Mensch in einem Rollstuhl. Ein Mensch. Der es verdient hat, also solcher behandelt und wahrgenommen zu werden.
Ich finde, dass das die schönste Botschaft des Buches war. Die Liebesgeschichte war natürlich auch in diesem zweiten Teil vorhanden, ich habe sie aber im ersten Teil intensiver wahrgenommen und gespürt. Aber trotzdem haben die Personen selbst dafür gesorgt, dass ich immer weiterlesen wollte.

Wes, der Kämpfer, der zunächst aufgibt, um sich dann umso vehementer zu engagieren. Für seine Freundschaft mit Autumn. Sie ist nämlich sein Fels in der Brandung, steht an seiner Seite, akzeptiert ihn als den Menschen, der er ist. Ich finde, dass sie eine sehr tolle Persönlichkeit hat. Selbstbewusst, ohne arrogant zu sein, willensstark, ehrgeizig. Sie stellt sich auch mal in Frage, ohne dabei zu jammern oder im Selbstmitleid zu zerfließen. Ihre Emotionen kommen bei mir an und ihr Handeln wirkt echt und nachvollziehbar.

Connor hingegen gibt sich die Schuld an Wes‘ Zustand und kann den Anblick seines Freundes nicht ertragen. Auch wenn er sich mit seiner Reaktion nicht mit Ruhm bekleckert, kann ich ihn irgendwie auch ein bißchen verstehen. Der Meinung zu sein, dass man Schuld daran wäre, dass jemand nie mehr laufen, nie mehr aufstehen kann und diesen Menschen dann jeden Tag sehen zu müssen, sein Leiden, seine Hilflosigkeit, das stelle ich mir schrecklich vor. Mein erster Gedanke war intuitiv „Feigling“, aber nicht jeder ist mutig genug, um sich mit seiner Schuld oder Nichtschuld auseinanderzusetzen. Vor allem, wenn der Krieg einen selbst traumatisiert hat.  

Doch Freundschaft und Liebe sind so starke Verbindungen, die selbst die größten Hindernisse zu überqueren vermögen. Und vielleicht ist die Freundschaft und Liebe von Autumn, Wes und Connor ja auch stark genug, um die dunklen Wolken, die Widrigkeiten, die ihnen das Leben bereitet, beiseite zu schieben und den Himmel wieder zu erhellen.

Klappentext zu Band Eins ‚Bring Down The Stars‘

College-Studentin Autumn ahnt nicht, dass die wunderschönen Gedichte, die ihr der attraktive Connor schickt, von dessen Freund Weston stammen. Und obwohl Autumn sich zunehmend in Connor verliebt, spürt sie in Westons Nähe eine unerklärliche Anziehung. Die beiden Freunde verstricken sich mehr und mehr in ihrer gut gemeinten Täuschung. Und als Connor nach einem Streit mit seiner Familie eine folgenschwere Entscheidung trifft, steht auf einmal mehr als nur ihre Freundschaft auf dem Spiel …

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Für einen Blick in Teil Zwei klicke auf das Cover

Bibliographie

Lyx
Band 2 von 2
ET 31.01.2020
Paperback 12,90 €, eBook 9,99 €
382 Seiten
ISBN:  978-3-7363-1165-7
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