Rezensionen

Ava Blum: Limonenküsse – Herzklopfen auf Italienisch (Abbruchrezension)

(Werbung – Rezensionsexemplar)

Ich hatte mich sehr auf Ava Blums ‚Limonenküsse – Herzklopfen auf Italienisch‘ gefreut. Es versprach Sonne, Meer, und „la dolce vita“. Leider war mir die Geschichte dann aber zu unglaubwürdig, zu oberflächlich und ich konnte sie zu wenig genießen, so dass ich das Buch nach ca. 50 Seiten abgebrochen habe. Da ich darlegen möchte, was mir bis dahin nicht gefallen hat, wird die nachfolgende Rezension massive Spoiler beinhalten.

Meine Probleme mit der Geschichte beginnen schon mit Protagonistin Bella. Sie übersteht den Flug nach Neapel nur völlig zugedröhnt, genauso wie die anschließende Fahrt mit der Fähre. Denn sie hat in erster Linie soziale Ängste, sie meidet also Menschen in U-Bahnen, Bussen und Zügen. Diese Ängste sind bestimmt mit Medikamenten in den Griff zu bekommen. Aber ich denke, ein von der Freundin gemixter Cocktail aus diversen Tranquilizern ist da eher kontraproduktiv. Neben der sozialen Phobie hat sie noch Angst in geschlossenen Räumen, vor Menschenmassen, Spinnen, Höhen und Plätzen. Es gibt bestimmt Menschen, die sich mit all diesen Ängsten plagen müssen, aber ich denke, diese werden eher nicht mit ihrer Freundin in den Urlaub nach Italien fliegen. Aber das ist nur meine Meinung, ich bin kein Arzt. Aber es wirkt schon hier sehr unglaubwürdig.

Auf Ischia angekommen ist die Unterkunft eine einzige Katastrophe. Ja, sowas kann definitiv passieren. Eine klemmende Balkontür, eine Baustelle auf dem Nachbargrundstück, dunkle, alte Möbel, tote Mücken an den Wänden (schuld daran ist bestimmt auch die fehlende Moskitotür). Ich verstehe, warum Bella und Jazz nicht gerade begeistert sind. Bella bricht sogar in Tränen aus und sie tut mir wirklich leid. Doch siehe da: kaum ist sie am Strand angekommen, ist alles vergessen. Auf einmal ist sie verliebt: In den Sommer, das Meer und in Italien. Ja, das Meer kann einem tatsächlich das Herz erweichen. Und die Blase… Ich dachte, ich lese nicht richtig. Bella hüpft ins Meer, genießt die Kühle, die frische Seeluft… Und bieselt dann ins Wasser („biesln“ ist bayerisch für das kleine Geschäft). Wahrscheinlich hat das jeder von uns schon gemacht (als Kind!) und ich finde Realität in Büchern eigentlich begrüßenswert. Aber das war mir an dieser Stelle zu viel Information.

Jazz, Bellas beste und einzige Freundin, ist natürlich das komplette Gegenteil von ihr. Kokett, dauerflirtend und lebenslustig verschwindet sie mit einem der zwei Burschen des Nachbarstischs irgendwo hin und lässt ihre von Ängsten geplagte Freundin einfach allein im Restaurant sitzen. Ich finde dieses Verhalten von Jazz einfach nur egoistisch und rücksichtslos, zumal sich Bella auch Sorgen macht, ob ihrer Freundin etwas passiert ist. Sie macht sich auf die Suche nach ihr, heulend und fast hysterisch. Nur wird sie dann selbst gefunden, vom zweiten jungen Mann, der mit am Tisch nebenan gesessen hat. Er verrät Bella, dass Jazz sich mit seinem Freund vergnügt, geht nach ein paar mehr Worten auf sie zu und küsst sie. Ähm, ja. Ihr gefällt es – ist doch schön. Ich finde es wieder nur sehr unglaubwürdig, bedenkt man die Phobien, die sie sonst hegt und pflegt.

Dies alles geschieht auf den ersten 50 Seiten des eBooks und ich habe mich nicht überwinden können, noch ein paar Seiten weiterzulesen. Es ist bestimmt auch ein Buch, das vielen Lesern gefallen wird. Nur leider war es kein bißchen meine Geschichte und deshalb habe ich das Buch abgebrochen. Auf eine Sternebewertung werde ich verzichten, da ich das Buch nicht in seiner Gesamtheit beurteilen kann.

Klappentext

Liebe ist nichts für Angsthasen: ein humorvoller Sommerroman mit ganz viel Dolce Vita und dem großen (Liebes-)Glück auf Ischia

Die 23-jährige Bella hatte noch nie einen Freund, aber dafür haben sämtliche Phobien bei ihr ein Zuhause gefunden. Nur mit ihrer Sandkasten-Freundin Jazz kann sie so sein, wie sie wirklich ist. Als die beiden zusammen in den Urlaub nach Ischia fliegen, lernt Bella Davide kennen und Amors Pfeil trifft sie völlig unvorbereitet. Doch der junge Mann ist genau das Gegenteil von Bella, denn er lebt jeden Tag als gäbe es keinen Morgen mehr. Jazz sieht die Gelegenheit, ihre Freundin mit Davides Hilfe von ihren Ängsten zu befreien. Der Plan scheint aufzugehen, denn Davide zuliebe sagt Bella ihnen den Kampf an. Doch dann geschieht etwas Unvorhergesehenes …

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Bibliographie

Piper
Einzelband
ET: 04.05.2020
Paperback 16,00 €, eBook 4,99 €
304 Seiten
ISBN: 978-3-492-50338-9
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