Rezensionen

Amy Erin Thyndal: Sternenglut. Prinzessin der Nacht

(Werbung – Rezensionsexemplar)

In ‚Sternenglut. Prinzessin der Nacht‘ erzählt Amy Erin Thyndal vom Leben der ersten Sternentochter und es ist somit als Prequel zu ‚Sternenfeuer. Kaiserin der Drachen‘ zu sehen. Ich bin Ri gerne gefolgt, doch hat mich ihre Geschichte nicht ganz so berührt wie Xins, die mich als Protagonistin in ‚Sternenfeuer‘ verzaubert hat.

Eins vorweg: Ich liebe Amy Erin Thyndals Schreibstil. Auch in ‚Sternenglut‘ ist er wieder auf den Punkt, detailliert und so klar. Schon allein deswegen habe ich die Geschichte gerne gelesen, auch wenn sie mich hier und da nicht überzeugen konnte.
Als Vorgeschichte zu ‚Sternenfeuer‘ und einem Erscheinungstermin nach diesem, drängen sich zwangsläufig Vergleiche auf. Ich weiß nicht, ob Prequels es generell schwerer haben, weil sie Bekanntes erklären oder ob es nur mir so ging. Es ist definitiv schön, zu erfahren, wie alles begonnen hat. Aber trotzdem hat es sich oft so angefühlt, als ob ich die Geschichte schon kennen würde. Denn ich weiß ja, wie sie ausgeht. Noch dazu gab es minimale Parallelen zu ‚Sternenfeuer‘, z.B. die Reise zum Orakel. Deshalb kam es mir nicht neu vor – obwohl es die Geschichte ist. Auch hat mir ein bisschen der Zauber gefehlt, der mich bei Xins Geschichte, Protagonistin von ‚Sternenfeuer‘, von Anfang an mitgerissen hat. Ri mochte ich zwar grundsätzlich schon, aber ich konnte mich nie so sehr in sie einfühlen und eine Verbindung zu ihr aufbauen. Das liegt nicht an fehlender Tiefe, denn vor allem Ris Kapitel aus der Ich-Perspektive geben Einblicke in ihr Leben, ihr Leiden und das Versagen, das sie verspürt. Manchmal ist eine fehlende Verbindung einfach nicht erklärbar.
Ein weiterer Grund, warum ich das Prequel nicht so gern mochte wie die „Hauptgeschichte“,  ist Darius. Ein mir unsympathischer und zu egoistischer Charakter, der zwar letzten Endes das Richtige tut, aber der damit nicht mehr viele Pluspunkte bei mir sammeln kann.  Ich verstehe definitiv warum die Autorin ihn so dargestellt hat, ihm diese Distanz zum Schicksal der Erde verpasst hat, diese Ich-Bezogenheit. Aber ich mag ihn trotzdem nicht. Als Teil eines Love Triangles war er für mich fast unerträglich und ich habe gehofft, dass sich die Dame seines Herzens nicht für ihn entscheidet.
Dafür mochte ich Ris besten Freund unglaublich gerne und ich habe innerlich die Daumen gedrückt, dass aus den beiden mehr wird. Wobei ich eigentlich wusste, wie es kommt. Wo wir wieder beim schweren Stand eines Prequels wären.

Doch nun zur Story selbst, die erzählt, wie alles begann. Ich habe sie gerne verfolgt und bin immer noch angetan von der Idee, die Sonne, Erde, Sterne und Sternentöchter zueinander stehen. Nun nicht mehr ganz so neu, mag ich sie immer noch sehr. Vor allem warum die Erde unbedingt Sternentöchter braucht und wie Ri alles dafür tut, damit die Menschheit überlebt, fand ich richtig toll durchdacht. Ri würde sich dafür selbst aufgeben und diesen Edelmut habe ich ihr jede Sekunde abgenommen. Ihr Charakter ist einfach davon geprägt und sie hat sich selbst durch Folter und andere Qualen nicht davon abbringen lassen, alles zu versuchen, um ihre Magie zu erwecken. Denn diese ist nötig, um die sterbende Sonne wieder erstrahlen zu lassen.
Die Liebesgeschichte, die sich ganz zart entwickelt und sich nie so sehr in den Vordergrund gedrängt hat, war süß und schön zu lesen. Aber aufgrund der fehlenden Nähe zu Ri konnte ich mich auch hier nicht so einfühlen wie ich gerne gewollt hätte.

Doch eine Vorgeschichte hat natürlich ihren Reiz, keine Frage. Basis- bzw. Hintergrundwissen ist immer super, doch hätte ich mir gewünscht, dieses Prequel vor ‚Sternenfeuer‘ gelesen zu haben. Vielleicht hätte es mich dann ein bisschen mehr einfangen können, ohne laufend Vergleiche zur Hauptgeschichte  zu ziehen. Denn diese liebe ich und ‚Sternenglut‘ kommt leider nicht an sie heran. 3,5 Sterne.

Klappentext

**Erfahre die Geschichte der ersten Sternentochter**
Schon ihr ganzes Leben lang weiß Ri: Sie ist die erste Sternentochter und dazu auserwählt, Midland vor dem Untergang zu bewahren. Doch ihre so dringend benötigten magischen Fähigkeiten scheinen sich trotz aller Mühen nicht zeigen zu wollen. Immer verzweifelter spielt Ri mit dem Gedanken, ihre Heimat und ihre Misserfolge hinter sich zu lassen, aber ihr bester Freund und Kronprinz Huoyan setzt alles daran, das zu verhindern. Er erzählt ihr von einer mystischen Höhle im Westen des Landes, von der es heißt, dass sie alle Wünsche erfüllen kann. Voller Hoffnung macht sich Ri zusammen mit dem Prinzen auf den Weg und begibt sich damit auf eine Reise, die ihr Herz bis zu den Sternen und wieder zurück tragen wird …

»Der unscheinbare Stern am Himmel gehört zu mir, wie ich zu ihm gehöre, und das ist fast Beweis genug für meine Magie.«
Eine erste Sternentochter, die die Wahrheit über ihre Herkunft erst noch erfahren muss, und ein Kronprinz, der nur mit ihrer Hilfe sein Land retten kann. Amy Erin Thyndal schenkt ihren Leser*innen eine weitere funkelnd-dramatische Liebesgeschichte, die jedes Herz höherschlagen lässt.

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Für einen Blick ins Buch klicke auf das Cover

Bibliographie

Carlsen Impress
Einzelband, Prequel zu ‚Sternenfeuer‘
ET: 18.02.2021
eBook 3,99 €, Taschenbuch (ET: 29.04.2021) 12,99 €
292 Seiten
Ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-646-60669-0
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