Rezensionen

Sarah J. Maas: A Court of Silver Flames

!!! Wer absolut nichts über die Story wissen möchte, sollte nun die Augen schließen. Denn meine Rezension spoilert zwar nicht explizit, ich muss jedoch hier und da oberflächlich auf die Handlung eingehen, um meine Meinung wiederzugeben!!!

Ich kann Sarah J. Maas mittlerweile echt zu meinen Lieblingsautorinnen zählen. Die Welten, die sie schafft, die Emotionen die sie hervorruft.. Einfach nur grandios! Und nachdem ich im Januar ‚Crescent City‘ gelesen habe und immer noch von dieser absolut genialen Geschichte schwärme war ich ja sowas von heiß auf ‚A Court of Silver Flames‘. Aber wie heißt es so schön? Je höher die Erwartungen, desto tiefer der Fall. Nach Beendigung des ziemlich umfangreichen Buchs empfinde ich eigentlich nur Enttäuschung.

Doch beginnen wir mit dem Positiven. Maas‘ Schreibstil ist wie immer der Hammer. Es ist wie nach Hause kommen, selbst wenn ich von ihr bisher nur die vier Vorgängerbände von ‚A Court of Silver Flames‘ auf Englisch gelesen habe. Doch nicht nur der Schreibstil heißt mich willkommen, auch die Figuren, die Orte, die ich über die Jahre lieb gewonnen habe. Schon allein deswegen scheint es sich zu lohnen, die Geschichte zu lesen. Doch nun kommt das große Aber: Soll man sich mit einer Geschichte zufrieden geben, die zwar schön geschrieben ist und in der man Charaktere wiedertrifft, die man mag, sonst aber nicht wirklich überzeugt?

Ich möchte kurz die 750 Seiten umreißen: Hauptsächlich ein Schauplatz, viel Kampftraining, viel Bücher einsortieren. Und viel Sex. Teilweise fühlte ich mich ob der expliziten Beschreibungen wie in einem Porno. Ohne Witz. Es passt zu den Akteuren, aber mir war es definitiv zu viel, so dass ich schon genervt Seiten übersprungen habe, wenn es mal wieder so weit war. Selbst in ‚Crescent City‘, das in der Hinsicht gut aufgestellt ist, hatte nicht solch derart detailliert beschriebene Sexszenen. Muss man definitiv mögen, ich mochte es nicht. Nicht auf diese Weise und nicht so oft.
Die Handlung enttäuscht mich also so richtig, denn es passiert halt echt so gut wie nichts, wo bei mir Spannung oder Vorfreude auf kommende Szenen auftreten könnte. Und es ist von der Epik, die ich erwartet habe, meilenweit entfernt.

Nun aber wieder zu etwas, das mir gefallen hat: Man lernt viel über die Charaktere, viel über ihre Vergangenheit. Das mochte ich sehr, denn jede der Figuren fasziniert mich immer noch auf ihre Weise. Auch neue Charaktere habe ich schnell ins Herz geschlossen, starke Frauen, die in ihrem Leben viel erdulden mussten und sich nun erst selbst wieder finden müssen. Ebenso ist Nestas Charakterentwicklung zwar grundsätzlich schön nachzuverfolgen, geht aber für mich in der Langatmigkeit der Geschichte unter. Manchmal war mir Nesta noch dazu zu sprunghaft, zu inkonsequent, zu kindisch, zu Ich-bezogen. Ja, das ist ihr Charakter, aber manchmal kam ich einfach nicht klar damit.

Viele „fucks“ und „roars“ und „climaxes“ später habe ich das Buch beendet und denke mir: Okay, bekomme ich meine Lesezeit zurück? Selbst der Schluss, der tatsächlich recht emotional ist, täuscht nicht mehr darüber hinweg, dass ich die letzten 100 Seiten teils nur noch überflogen habe. Ich hab das Buch auch auf Deutsch bestellt und überlege, ob ich es wirklich nochmal lesen soll. Vielleicht habe ich ja auch die Zwischentöne der Geschichte nicht verstanden, da mein Englisch nicht soo gut ist. Oder vielleicht hab ich sie einfach nicht verstanden, weil Nesta beim Sex so laut schreit. Dann bleiben die leisen Töne unerhört.

Auf alle Fälle sollte sich jeder selbst ein Bild machen, denn viele Meinungen sprechen ja vom „ besten Band der Reihe“. Ich mochte diesen Teil jedenfalls noch weniger als die Novelle ‚A Court of Frost and Starlight‘, die recht nett zu lesen war und in ihrer Kürze noch schnell dazu. ‚A Court of Silver Flames‘ wäre vielleicht bei der Hälfte des Umfangs auch nett zu lesen gewesen. So ist es nur langatmig, enttäuschend, wenn auch manchmal minimal unterhaltsam und ich hätte mir im Nachhinein die Lesezeit gern gespart. Selbst wenn ich auf es auf der anderen Seite immer hätte lesen wollen. Schon alleine, um mir meine Meinung zu bilden.

Mein ernüchterndes Fazit aus dem Ganzen: Die Punkte, die mir gefallen haben, schaffen es nicht, das Buch in einem besseren Licht sehen zu lassen. Es ist nicht schlecht, keineswegs, doch es gefiel mir persönlich einfach nicht und ich bin sehr enttäuscht von dieser Geschichte, von der ich so viel erwartet und so wenig bekommen habe. 2,5 Sterne.

Klappentext

Sarah J. Maas’s sexy, richly imagined Court of Thorns and Roses series continues with the journey of Feyre’s fiery sister, Nesta

Nesta Archeron has always been prickly – proud, swift to anger and slow to forgive. And since the war – since being made High Fae against her will – she’s struggled to forget the horrors she endured and find a place for herself within the strange and deadly Night Court.
The person who ignites her temper more than any other is Cassian, the battle-scarred, winged warrior who is there at Nesta’s every turn. But her temper isn’t the only thing Cassian ignites. And when they are forced to train in battle together, sparks become flame.
As the threat of war casts its shadow over them once again, Nesta and Cassian must fight monsters from within and without if they are to stand a chance of halting the enemies of their court. But the ultimate risk will be searching for acceptance – and healing – in each other’s arms.

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Bibliographie

Band 4 von 6
ET: 16.02.2021
Als Hardcover, Taschenbuch, Hörbuch und eBook erschienen, Preise variieren
757 Seiten
ISBN: 978-1681196282
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