Rezensionen

Éléonore Devillepoix: Die Stadt ohne Wind – Arkas Reise

‚Die Stadt ohne Wind: Arkas Reise‘ von Éléonore Devillepoix hat mich zuerst mit diesem wunderschönen Cover gecatcht. Doch auch der Klappentext klang vielversprechend und ich bin mit ziemlich hohen Erwartungen an die Geschichte rangegangen. Und diese wurden sowas von erfüllt, ach was, übertroffen!

Ich weiß gar nicht, von was ich zuerst schwärmen soll. Von der Idee, der Welt, den Figuren? Denn alles an dieser Geschichte ist so besonders und einzigartig, allen voran die Stadt, in der die Handlung spielt: Hyperborea, die Stadt ohne Wind. Denn sie liegt geschützt unter einer Kuppel, die nicht nur Kälte fernhält, sondern auch Feinde. Die Bewohner Hyperboreas wohnen in hohen Türmen, die in sieben Ebenen aufgeteilt sind. In der ersten, untersten Ebene wohnen die Ärmsten, in der siebten und obersten Ebene die Magier. Denn in Hyperborea ist Magie noch erlaubt, im Gegensatz zum besetzten Napoca.
Doch nicht nur der Aufbau gefiel mir gut, sondern auch die vielen, vielen Details in der Stadt selbst. Die Fortbewegung per Schildkröte, die politische Organisation oder auch die Unterschiede der Ebenen. Das detailreiche und vielseitige Magiesystem erschließt sich erst im Laufe der Geschichte, die Möglichkeiten und Besonderheiten erfährt man also nach und nach. So kommt es automatisch zu einigen Überraschungen, denn die Magie Hyperboreas kennt keine Grenzen.

Arka ist eine sehr junge Protagonistin, doch in ihrem 13-jährigen Leben hat sie schon viel erlebt. Schließlich hat sie die Reise nach Hyperborea alleine mit der Hilfe ihres Ponys Zwerg bewältigt, über die rauen Berge, durch die Kälte. Sie ist auf der Suche nach ihrem Vater und findet sich auf einmal in einer ihr unbekannten Welt wieder, in der nicht jeder alle Möglichkeiten hat und vor allem Frauen der Zugang zu vielem verwehrt wird. Arka ist etwas vorlaut und redet, wie ihr der Mund gewachsen ist, sie ist unglaublich anpassungsfähig und versucht, aus jeder Situation das für sie Beste herauszuholen. In ihr steckt so viel mehr, als es den Anschein macht und ich mag ihre Art, Dinge anzupacken, total! Sie ist überhaupt eine tolle Person und selbst wenn man oft merkt, dass sie jung ist, hat mich das nie gestört. Sie ist einfach authentisch und trotz ihres manchmal ruppigen Wesens so liebenswert.
Durch eine Verkettung von Zufällen stößt sie auf den Magier Lastyanax, der dem Tod seines Mentors auf den Grund geht. Das Gespann ist erst ein Team wider Willen, doch mit der Zeit.. Ich liebe ihre Kabbeleien und lustigen Sprüche, ihre Vorgehensweise und ihrer beider Mut, etwas ändern zu wollen.
Doch auch die vielen Nebenfiguren sind herrlich ausgearbeitet, seien es Verbündete oder Gegner. Denn das ist oftmals nicht so klar, denn finstere Magie hat  sich in Hyperborea ausgebreitet, vor der niemand sicher ist.

Man merkt, dass eigentlich alles diese Geschichte lesenswert macht. Sei es die Magie der Erzählung oder die eindrucksvolle Welt. Sei es die Idee hinter der Geschichte, die ich so neu und besonders finde. Oder seien es die tollen Charaktere, so vielschichtig und sympathisch. Einfach eine Geschichte, die begeistert und die man gelesen haben sollte. Wegen ihrer Einzigartigkeit, ihres Ideenreichtums und ihres Zaubers. 5 Sterne und Jahreshighlight!

******************************************

Mit ihrem treuen Pferd ist Arka auf dem gefährlichen Weg in das sagenumwobene Hyperborea. Die dreizehnjährige Kriegerin sucht dort ihren Vater, den sie noch nie gesehen hat. Die Stadt ist ein geheimnisvoller Ort, sie liegt im rauen Gebirge und wird von einer magischen Kuppel geschützt, die nicht nur Feinde abwehrt, sondern auch die kalten Winde der schneebedeckten Gipfel. Und außerdem die letzte Stadt der Welt, in der Magie noch erlaubt ist. Einer der mächtigen Magier soll Arkas Vater sein. Doch das abgeschottete Leben der großen Magier in den hohen Türmen macht es Arka fast unmöglich, ihn zu finden. Einen überraschenden Verbündeten findet sie in dem Magier Lastyanax. Der talentierte und ehrgeizige junge Mann hat es aus der Armut zum Minister geschafft. Und auch er verfolgt eine Mission: Er sucht einen Mörder, der in der Stadt sein Unwesen treibt und sogar seinen früheren Mentor getötet hat. Doch wie sollen sie einen Täter finden, der keine Spuren hinterlässt außer einem eisigen Windhauch? Und welches Rätsel steckt hinter Arkas Herkunft?

Bei der Suche nach der Wahrheit bekommen es Arka und Lastyanax mit finsterer Magie und einem tödlichen Fluch zu tun und müssen sich den Geistern ihrer Vergangenheit stellen. Gemeinsam kommen sie einer Intrige auf die Spur, die nicht nur ihre Freundschaft auf die Probe stellt, sondern Hyperborea in den Grundfesten erschüttert.

Insel Verlag
Band 1 von 2 der Reihe ‚Die Stadt ohne Wind‘
Originaltitel: La ville sans vent
Autor*in: Éléonore Devillepoix
Übersetzt von Amelie Thoma und Anne Gabler
ET: 12.09.2021
Seiten: 500
ISBN: 9783458179603

Einen Blick ins Buch und eine Bestellmöglichkeit gibt’s hier

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert