Rezensionen

Olivie Blake: The Atlas Six – Wissen ist tödlich

Ich hatte tatsächlich gar nicht so viel Lust auf die „TikTok-Sensation“ ‚The Atlas Six‘ von Olivie Blake (ins Deutsche übersetzt von Heide Franck und Alexandra Jordan). Die vielen, vielen Vorschusslorbeeren haben mich skeptisch gemacht. Und als ich dann Meinungen gelesen haben, die besagten, dass wenig Handlung sei und die Geschichte zwischen den Zeilen stattfinden würde.. Joa.
Und dann hat es doch mehr Spaß gemacht als gedacht. Der Schreibstil ist sehr eingängig und flüssig, ich hatte die Abschnitte unserer Leserunde ziemlich schnell gelesen. Die Charaktere waren an sich reizvoll und faszinierend, ich hatte aber trotzdem das Gefühl, dass wir bei einigen sehr an der Oberfläche geblieben sind. Außerdem haben sie sich entgegen ihres Alters von teilweise um die 30 mitunter sehr kindisch verhalten. Charakterentwicklung fand zwar statt, wurde aber als gegeben präsentiert, anstatt es zu zeigen. Hier hätten der Geschichte wahrscheinlich ein paar Seiten mehr sehr gut getan. Einfach, um mehr Tiefe zu erreichen und den sechs Figuren den Platz einzuräumen, den sie benötigt hätten.

Dazu hat mir noch anderes gefehlt. Manche Ereignisse wurden in den Raum geschmissen, ohne weiter darauf einzugehen. Dann habe ich Details zu den einzelnen Projekten der sechs Figuren vermisst. Wie kamen sie genau auf diese? Was ist deren Ziel? Eigentlich bestellen sie nur irgendwelche Bücher in der Bibliothek und machen Dinge, die nicht näher erklärt werden. Die Magie war mir zu schwammig, wenn auch wirklich interessant.
Die Story an sich war zwar auf jeden Fall gut zu lesen, hat aber mehr Intellektualität vorgegaukelt als letzten Endes enthalten war. Ich habe schon tolle wissenschaftliche, geschichtliche und/oder philosophische Geschichten gelesen, z.B. von Umberto Eco oder Robert Harris. Das ist eine ganz andere Liga hinsichtlich Recherche, Detailliertheit und Tiefe. Vielleicht hatte ich dann doch zu viel erwartet und mich unbewusst vom Hype steuern lassen. Weiterlesen werde ich wahrscheinlich trotzdem, wegen Neugierde. Und weil es sich wie gesagt gut und schnell hat lesen lassen. 3 Sterne.

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Geheimnisse, Verrat, Verführung – ein Dark-Academia-Roman mit jeder Menge Magie. Von der TikTok-Sensation zum Fantasy-Bestseller: „The Atlas Six“ ist der Auftaktband zu Olivie Blakes spektakulärer Atlas-Trilogie.

Die Bibliothek von Alexandria ist niemals untergegangen, sie verwahrt im Verborgenen seit Jahrtausenden die dunkelsten Geheimnisse der Menschheit. Alle zehn Jahre bekommen die talentiertesten Magier*innen ihrer Generation die Möglichkeit, das uralte Wissen zu studieren: Jene, die die Initiation überstehen, erwarten ungeheurer Reichtum, Macht und Weisheit. Doch von den sechs Auserwählten werden nur fünf überleben. 

Dieses Mal sind mit dabei: Libby Rhodes und Nico de Varona, zwei begnadete Physiomagier von der New York University of Magical Arts, die einander nicht ausstehen können. Die Telepathin Parisa Kamali und der Empath Callum Nova, beide Meister der Manipulation. Tristan Caine, der zynische Sohn eines Londoner Gangsters, der jede Illusion durchschauen kann, und Reina Mori, eine mysteriöse Naturmagierin aus Japan.

Zwischen den mächtigen Adepten beginnt ein Spiel auf Leben und Tod.

Für Leser*innen von Leigh Bardugo, Cassandra Clare oder Sarah J. Maas

Erschienen bei Fischer TOR
Band 1 von 3
Autor*in: Olivie Blake
Übersetzt von Heide Franck und Alexandra Jordan
ET: 28.09.2022
Seiten: 544
ISBN: 978-3-596-70763-8

Eine Bestellmöglichkeit und einen Blick ins Buch gibt’s hier

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