Hafsah Faizal: A Tempest of Tea – Ein Hauch von Tee und Blut
(Werbung – Rezensionsexemplar)
Nachdem mich Hafsah Faizal vor allem mit dem zweiten Teil ihrer ‚Sands of Arawiya‘-Dilogie absolut begeistern konnte, habe ich mich total gefreut, dass ‚A Tempest of Tea – Ein Hauch von Tee und Blut‘ übersetzt wurde (von Constanze Wehnes). Leider konnte mich weder die Diebesband noch der Plot überzeugen.
Es spielt im gleichen Universum wie ‚We Hunt the Flame‘ und ist zeitlich danach einzuordnen. Ein paar Hinweise auf die andere Dilogie geben darüber Aufschluss, aber es ist für das Verständnis absolut nicht notwendig, diese vorher zu lesen.
Ich habe im Vorfeld schon mitbekommen, dass die Geschichte spaltet. Viele lieben sie, manche nicht. Der Start ins Buch war eigentlich auch recht vielversprechend und ich hatte große Hoffnung zu den Leser*innen zu gehören, die die Geschichte mögen werden. Leider verlor sie mich von Seite zu Seite mehr..
Faizals Schreibstil ist anspruchsvoll und gehoben, dadurch aber auch etwas ausladend und ungelenk wirkend und für mich auf keinen Fall schnell lesbar. Gar nicht zum ausladenden Stil passend ist, dass die Welt leider etwas blass bleibt und ich bei vielen Beschreibungen große Schwierigkeiten hatte, sie mir vorzustellen. Einige Schlüsselszenen habe ich bis heute nicht verstanden, einfach weil die Details dazu für mich nicht ausführlich genug erläutert waren.
Die größten Probleme hatte ich allerdings mit den Figuren. Ich nahm ihnen ihre Charakterzüge nicht ab. Sie wirkten auf mich immer wie Kinder, die Kriminelle spielen. Es wurde so viel erzählt und weniger gezeigt. Protagonistin Arthie wurde als hart und furchteinflössend beschrieben, gezeigt wurde mir das aber nie. Show, don’t tell! Dabei blieben alle Figuren oberflächlich und wenig einzigartig. Ich hatte zwar nie Probleme, sie auseinanderzuhalten, aber im Gedächtnis geblieben sind sie mir nicht. Weiterhin waren die Liebeleien, die sich angedeutet hatten, völlig überflüssig für mich und haben mich kein bisschen berührt. Den Zusammenhalt der Figuren mochte ich dagegen sehr, Found Family klappt bei mir fast immer.
Der Plot ist meiner Meinung nach auch nicht gelungen. Es wird ewig geplant und vorbereitet, der Heist selbst ist dann auf wenigen Seiten abgehandelt. Noch dazu waren mir die ein oder anderen Ereignisse zu glücklich und passend. Man muss doch bei einer richtigen Diebesgeschichte alles einplanen!
Nachdem es so wirkt, als ob mir am Buch gar nichts gefallen hätte: Nein, dem ist nicht so. Viele einzelne Elemente mochte ich sehr, z.B. das Teehaus und die Verwandlung, die es des Nachts durchlebt. Die Vampire fand ich super interessent, von diesen hätte ich gerne noch mehr gelesen. Außerdem hoffe ich auf mehr Kolonalismuskritik im Dilogiefinale, diese wurde hier schon an der ein oder anderen Stelle angebracht.
Wahrscheinlich hat der Verlag dem Buch einen Bärendienst damit erwiesen, es mit der Krähen-Dilogie von Leigh Bardugo zu vergleichen. Mit der Leichtigkeit dieses Plots und der Intensität der Figuren kann es ‚A Tempest of Tea‘ bei Weitem nicht aufnehmen. Heist ist außerdem nicht gleich Heist. Ich setze nun all meine Hoffnungen in Band 2, denn nachdem mich ‚We Hunt the Flame‘ auch nicht soo überzeugen konnte, tat ‚We Free the Stars‘ das umso mehr. 3 Sterne für ‚A Tempest of Tea‘.
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Ein luxuriöses Teehaus mit einem blutigen Geheimnis,
ein kriminelles Superhirn mit einer dunklen Vergangenheit
und eine ungleiche Crew mit einem unmöglichen AuftragDie Straßen von White Roaring gehören Arthie Casimir, kriminelles Superhirn, Waise und Sammlerin von Geheimnissen. In ihrem luxuriösen Teehaus empfängt die Waise Arthie Casimir tagsüber die Reichen der Stadt – und gelangt dabei an so manches brisante Geheimnis. Nachts jedoch verwandelt sich die Teestube in ein illegales Bluthaus für Vampire, die von den Einwohnern des Landes Ettenia ebenso gefürchtet wie verachtet werden.
Doch als ihr Teehaus bedroht wird, bietet ein geheimnisvoller Fremder Arthie einen Deal an, dem sie nicht widerstehen kann: Sie soll ein Buch stehlen, das sich in der verführerischen Unterwelt Ettenias befindet, die von mächtigen Vampiren beherrscht wird und zu der Außenstehende keinen Zutritt haben.
Zusammen mit ihrem engsten Vertrauten Jin stellt Arthie eine Crew für diese unmögliche Mission zusammen. Doch nicht alle sind wirklich auf ihrer Seite, und plötzlich findet Arthie sich inmitten einer Verschwörung mächtiger Vampire wieder, die die Welt in ihren Grundfesten erschüttert.
Der düstere Fantasyauftakt »A Tempest of Tea« erzählt von einer Gruppe von wagemutigen Außenseitern im Land Ettenia, einer Mischung aus dem England der 1920er-Jahre und Leigh Bardugos fiktivem Ketterdam. Fans von »Das Lied der Krähen« werden hier voll auf ihre Kosten kommen!
Erschienen bei Knaur
Band 1 von 2
Autor*in: Hafsah Faizal
Übersetzt von Constanze Wehnes
ET: 02.05.2025
Seiten: 384
ISBN: 978-3-426-44818-2
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