Kira Mohn: Die Nacht der Bärin
(Werbung – Rezensionsexemplar)
Nachdem ich schon einige Liebesromane von Kira Mohn gelesen und das wundervolle Cover von ‚Die Nacht der Bärin‘ gesehen hatte, konnte mich der Klappentext schließlich komplett überzeugen: In der Vergangenheit liegende Ereignisse mit zerstörerischer Kraft? Das klingt nach einer intensiven und emotionalen Erzählung. Und diese habe ich auch bekommen.
Mohn erzählt auf zwei Zeitebenen von einer Familiengeschichte, wie sie in Deutschland traurigerweise zu Hauf zu finden ist. Dabei folgen wir in der Gegenwart der sechsundzwanzigjährigen Jule, die aus ihrem Zuhause flüchtet und bei ihren Eltern Zuflucht findet. Dort erfährt sie vom Tod ihrer Großmutter, von der sie, außer ein paar Briefen zum Geburtstag, nie etwas gehört oder gesehen hat. Sie überredet ihre Mutter, gemeinsam den Nachlass der Großmutter zu ordnen, wo sie schließlich auf eine Vergangenheit stößt, die totgeschwiegen und begraben wurde.
Die zweite Erzählperspektive liegt einige Jahre zurück und folgt der kleinen Maja, die zusammen mit ihrer Schwester die Natur in der Umgebung erkundet, Elfen und Tiere beobachtet. Die kindliche Perspektive bietet viel Potential und nimmt den Ereignissen auch eine gewisse Schärfe. Dadurch ist vieles der Phantasie der Leser*innen überlassen und explizite Beschreibungen nicht nötig. Nichtsdestrotrotz ist die Erzählung sehr kraftvoll und intensiv, hat mich tief berührt und emotional gefordert.
So eindringlich die Geschichte an sich war – das Nachwort stellt alles in den Schatten. Der Bezug zur Realität, die direkte Ansprache. Ich hoffe, dass Mohns Buch viele Frauen* erreicht und sie den Mut finden, sich über ihre Situation klar zu werden und Hilfe zu suchen. 5 Sterne.
Die Autorin selbst hat mir erklärt, dass es in der Belletristik selten bis nie Content Notes gibt. Falls du trotzdem wissen willst, was dich erwartet, kannst du mir gerne schreiben.
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Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir leid.
Die sechsundzwanzigjährige Jule flüchtet nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund aus der gemeinsamen Wohnung. Niemals hätte geschehen dürfen, was geschehen ist. Bei ihren Eltern will sie in Ruhe entscheiden, wie es weitergehen soll. Dann trifft die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ein, und damit tun sich Abgründe auf. Warum hat Jules Mutter nie von ihr oder der eigenen Kindheit erzählt? Als sie gemeinsam den Nachlass der Großmutter in dem Haus am Waldrand ordnen, findet Jule Spuren lang zurückliegender Ereignisse, die bis in die Gegenwart hinein ihre zerstörerische Macht entfalten.
Eine packende und bildgewaltige Erzählung, die nachhallt.
Erschienen bei HarperCollins
Einzelband
Autor*in: Kira Mohn
ET: 20.08.2024
Seiten: 288
ISBN: 9783365006559
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