Jol Rosenberg (Hrsg*in): Psyche mit Zukunft – Sieg über die Finsternis in mir
(Werbung – Rezensionsexemplar)
‚Psyche mit Zukunft‘, herausgegeben von Jol Rosenberg, vereint Kurzgeschichten von 19 Autor*innen, die sich damit auseinandersetzen, wie Mental Health in der Zukunft gestaltet werden könnte. Wie die Gesellschaften damit umgehen werden, welche Möglichkeiten es gibt.
Der Untertitel ‚Sieg über die Finsternis in mir‘ spricht Bände – denn die Autor*innen sind sich einig, dass es psychische Krankheiten auch noch in Zukunft geben wird. Wie der Umgang damit ist, wird entscheidend sein. Die Autor*innen haben dabei völlig verschiedene Ansätze gefunden, 19 Zukünfte entworfen – und dabei ihrer Phantasie freien Lauf gelassen.
Ich war nie großer Fan von Kurzgeschichten, habe aber mittlerweile ein paar Mal zu Anthologien gegriffen. Es ist für mich schon eine Kunst, die Botschaft, die man als Autor*in vermitteln möchte, auf wenige Seiten auszudrücken. Das gelang den meisten meiner Meinung nach ganz gut, bei ein paar Geschichten tat ich mir schwer. Generell kann ich sagen, dass mir die Geschichten, die ein bisschen länger waren, am besten gefallen haben. Einfach, weil die Welt der Zukunft mehr Raum bekommen hat und ich die Figuren besser fassen konnte.
Die Geschichten decken ein breites Feld von Krankheiten ab, es werden z.B. Depressionen thematisiert, Zwangshandlungen, Sucht und ADHS. Dabei ist die Repräsentation, soweit ich das beurteilen kann, sehr respektvoll und nicht klischeebeladen. Sie geben die Vielfalt und Individualität der verschiedenen Krankheitsbilder wieder, sowie die unterschiedlichen Ausprägungen, die sie von Mensch zu Mensch haben können.
Die Anthologie zeigt, dass Science Fiction auch im Kleinen funktioniert und nicht immer über den Weltraum oder die Besiedelung fremder Planeten handeln muss. Sie konzentriert sich auf die Vielfalt der Menschen, sei es Alter, Herkunft, Gender oder Sexualität. Sie erzählt davon, wie die Menschen mit ihren individuellen Krankheit umgehen, vor allem auch in Interaktion mit der Gesellschaft, mit der Familie und Freund*innen. Und sie thematisiert die Einsamkeit, die oft mit Krankheiten einhergeht. 4 Sterne.
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Fortschritt?
Neue Technologien?
Künstliche Intelligenz?
Wohnen im Weltraum?Egal, was sie bringen mag, auch in der Zukunft geht der Alltag weiter. Menschen und andere Lebewesen essen, schlafen, lieben und leiden. Und einige von ihnen haben psychische Erkrankungen. Wie wird deren Umgang damit von neuen Behandlungsmethoden berührt? Bleiben sie Einzelkämpfer*innen oder gibt es Hilfe? Und was ist, wenn doch die sogenannte Normalität die Regeln festlegt – immer begleitet vom Flüstern des Scheiterns und Schiefgehens?
Von den regennassen Straßen der Städte bis zur kalten Einsamkeit des Weltraums – Science-Fiction ist Abenteuer. Im Kopf und zwischen den Sternen.
Erschienen bei Ohne Ohren
Kurzgeschichtensammlung
Autor*innen: Jol Rosenberg, Lena Richter, Aiki Mira u.a.
ET: 19.10.2024
Seiten: 312
ISBN: 978-3903296169
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