Rezensionen

Rosalia Aguilar Solace: The Great Library of Tomorrow – Das Buch der Weisheit

(Werbung – Rezensionsexemplar)

Rosalia Aguilar Solaces ‚The Great Library of Tomorrow – Das Buch der Weisheit‘, übersetzt von Michaela Link, hat meine Aufmerksamkeit ausnahmsweise nicht mit dem unglaublich epischen Cover erregt. Denn als ich darüber gestolpert bin, gab es noch gar kein Cover. Nein, der Klappentext klang phänomenal und dann ist da noch die Bezugnahme auf das Tomorrowland, ein Festival für elektronische Musik, das alljährlich im belgischen Boom stattfindet. Die Bühnen dort sind sehr aufwändig gestaltet, haben Märchen- bzw. Phantasiebezug und schauen richtig toll aus. Doch funktioniert das Ganze als Buch? Und wie kann ich mir das vorstellen?

Die Prämisse klingt jedenfalls toll: Die Papierwelt, ein Ort der Geschichten, sieht sich einer großen Bedrohung gegenüber. Die Weisen der Großen Bibliothek von Morgen, die über die Papierwelt wachen und sie beschützen, stehen der Herausforderung gegenüber, den Aschenmann aufzuhalten. Wird es ihnen gelingen?
Ja, ich liebe die Ausgangslage. Und der Start war auch richtig toll. Ein wunderschöner Schreibstil mit detailreichen Beschreibungen, zitatwürdige Weisheiten und einer magischen Welt, wie ich sie nur zu gerne erleben würde. Anfangs fand ich die Zusammenhänge zwischen unserer Welt, der Bibliothek und der Papierwelt im Allgemeinen sowie dem Schauplatz Silvyra im Speziellen, gar nicht so einfach zu durchschauen, doch mit der Zeit gewann ich den Überblick, genauso wie über die Personen, die wichtig waren. Ich war so begeistert von den Büchern in der Bibliothek, dem Stellenwert von Geschichten und den weisen Aussagen im Buch. Leider reicht das für eine Story, die mich mitreißen soll, nicht aus.
Je  weiter die Geschichte voranschritt, desto mehr hat sie mich dann letztlich auch verloren. Ich fand die Erzählungen irgendwann nur noch uninteressant und langweilig – obwohl laufend was passiert ist und der Stil wirklich schön zu lesen war. Aber ich bin permanent mit den Gedanken abgeschweift, was für mich ein eindeutiges Zeichen ist, dass mich die Geschichte nicht fesseln kann. Sie spielte zwar an mehreren Handlungsorten, das hat noch für ein bisschen Schwung und Abwechslung gesorgt. Leider nicht genug. Außerdem war mir die Handlung mit zu vielen Zufällen gespickt, die mich mit den Augen rollen ließen (à la ‚Wir müssen dorthin? Da kann man nur mit einem einzigen, ganz bestimmten Luftschiff hinfliegen! Zufällig weiß ich mit welchem, wo es ist und kenne auch noch den Kapitän!‘)
Durch die Konzentration auf den Plot, der sich eher zäh lesen ließ, bleiben die Figuren total oberflächlich und austauschbar. Das mag in anderen Geschichten oder Genres funktionieren, hier hat es mir nicht gefallen. So kann ich jetzt gar nichts mehr über die Figuren erzählen, da ich schlichtweg vergessen habe, wer wer ist und was er*sie getan hat.
Somit hat sich die anfängliche Freude in Ernüchterung gewandelt und ich musste mich mehr oder weniger zwingen, das Buch zu beenden. Weiterlesen werde ich die Reihe nicht. 2,5 Sterne.

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Eine finstere Bedrohung erhebt sich in der Papierwelt: Der berüchtigte Aschenmann will alles Licht auslöschen und sämtliche Welten ins Verderben stürzen. Helia ist eine der Weisen der Großen Bibliothek von Morgen – und die Einzige, die den Aschenmann aufhalten kann. Doch um die Papierwelt zu retten, muss Helia sich auf die Suche nach einer verlorenen Erinnerung begeben. Nur diese kann der Bibliothek zu einer Chance im Kampf gegen die dunkle Plage verhelfen. Auf ihrer Reise durch die Weiten der Papierwelt bis hin in die legendäre ewige Stadt warten auf Helia nicht nur zahlreiche Gefahren, sondern auch treue Freunde und ihre wahre Bestimmung …

Erschienen bei Penhaligon
Band 1 von 3
Autor*in: Rosalia Aguilar Solace
Übersetzt von Michaela Link
ET: 25.10.2024
Seiten: 576
ISBN: 978-3-7645-3289-5

Eine Bestellmöglichkeit und einen Blick ins Buch gibt’s hier

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