
Lee Young-do: Der Feuergeist (Die Legende vom Tränenvogel 3)
(Werbung – Rezensionsexemplar)
Reihen weiterlesen oder beenden ist bei mir so eine Sache. Selbst wenn ich den ersten Band mochte, die ersten beiden Bände mochte.. Manchmal vergeht einfach zu viel Zeit. Und es kommen immer wieder neue Geschichten dazwischen. Bei ‚Die Legende vom Tränenvogel‘ wollte ich mich selbst herausfordern und die Bände (für meine Verhältnisse) relativ schnell hintereinander lesen. Zumal sie alle innerhalb von neun Monaten erschienen sind. Jetzt hänge ich zwar ein bisschen hinterher, aber Band 3, ‚Der Feuergeist‘, übersetzt von Sun Young Yun, Philipp Haas und Alexandra Schiefert, ist gelesen. Und der Finalband steht schon bereit!
Die ersten beiden Bände haben mich umgehauen, deshalb wundert es mich nicht, wenn ein Band ein bisschen schwächer ist (wobei „schwach“ hier immer noch oberstes Niveau ist hinsichtlich Weltenbau und Figuren). Der dritte Teil konnte mich nämlich nicht ganz so begeistern wie die Vorgänger.
Die Geschichte startet mit einem Zeitsprung von vier Jahren, das hat mich kurzzeitig verwirrt. Ich hatte tatsächlich nicht damit gerechnet, aber mir wurde dann recht schnell klar, dass Zeit vergangen sein musste. Mir haben eher die Figuren der ersten Kapitel Probleme bereitet. Sie waren bisher nur Nebenfiguren und deshalb habe ich ein bisschen gebraucht, um sie wieder zuzuordnen. Der Schauplatz zu Beginn gefiel mir sehr, er bietet Raum für Strategien und Kämpfe. Dabei zieht das Tempo richtig an, was im Gegensatz zu der langsamen Erzählweise der Vorgängerbände ziemlich auffällt. Dazu tragen auch die vielen Perspektivwechsel bei, die mitten im Kapitel stattfinden und es ein bisschen schwer machen, sich zu orientieren. Aber Multi-POVs sorgen für Abwechslung und einen besonderen Überblick, den ich eigentlich nie missen möchte. Viele Perspektiven bedeuten viele Schauplätze, das steigert die Komplexität. Unserer Heldentruppe begegnen wir erst später und ab da war es dann wieder ein richtiges Heimkommen. Ich hab die Figuren über den Verlauf der drei Bände sehr ins Herz geschlossen, sie ergänzen sich so gut.
Ich kann gar nicht genau fest machen, warum ich diesen Band nicht so gerne mochte wie die beiden vorherigen. Vielleicht, weil sich die Hauptfiguren teilweise an verschiedenen Orten aufhalten. Eventuell liegt es auch am Zeitsprung. Es wird zwar nach und nach erzählt, was alles passiert ist, aber das ersetzt nicht das direkte Erlebnis. Natürlich ist es aus Sicht des Autors unsinnig, vier Jahre Krieg en detail zu erläutern. Vielleicht muss ich einfach den Rat eines Bekannten beherzigen, der meinte: „Manchmal ist es einfach so. Man muss nicht immer analysieren, woran es liegt.“ 4 Sterne.
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Erschienen bei Heyne
Band 3 von 4
Autor*in: Lee Young-do
Aus dem Koreanischen übersetzt von Sun Young Yun, Philipp Haas und Alexandra Schiefert
ET: 16.10.2024
Seiten: 496
ISBN: 978-3-453-27463-1
Eine Bestellmöglichkeit und einen Blick ins Buch gibt’s hier
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