Rezensionen

Allison Saft: A Dark and Drowning Tide

(Werbung – Rezensionsexemplar)

Allison Safts ‚A Dark and Drowning Tide‘, übersetzt von Anne-Sophie Ritscher, habe ich schon ziemlich skeptisch begonnen. Einerseits entspricht diese sapphic gothic Romantasy genau dem, was ich gerne lese. Anderseits waren die Meinungen zum Buch eher durchwachsen und eine andere Geschichte der Autorin mochte ich nicht so gerne. Aber wer wäre ich, wenn ich keine zweiten Chancen vergeben würde?

Umso positiv überraschter war ich dann vom Start in die Geschichte. Eine etwas düstere Atmosphäre, ein spannungsgeladenes Forschungsteam auf der Suche nach dem Ursprung der Magie. Das hat mir gleich Lady-Trent-Vibes verschafft, allerdings ohne deren Leichtigkeit und Humor. Die Figuren versprechen interessant zu werden, das an ein historisches Deutschland erinnernde Setting ebenso. Auch die Spannungen zwischen den beiden Hauptcharakteren haben sich toll angebahnt, Sylvia von Wolff als privilegierte und optimistische Adlige und Lorelei Kastel, die eher mürrisch und sehr ehrgeizig daher kommt, sich ihren Weg erkämpft hat und einem Volk entstammt, das ausgegrenzt und feindselig behandelt wird – und die gezwungen werden zusammenzuarbeiten.

Ich weiß gar nicht, wo mich die Geschichte dann endgültig verloren hat. Es war irgendwo bei der Hälfte. Der Schreibstil war von Anfang an recht sperrig, was zu Beginn noch märchenhaft-düster gewirkt hat, mit der Zeit nur das Tempo noch mehr drosselte, als es der langweilige Plot eh schon tat. Ich war einfach überhaupt nicht gefesselt von der Story, bin minütlich abgeschweift und dachte, dass ich das Buch nie mehr beenden werde. Dazu kommt, dass die Figuren sehr oberflächlich bleiben und sich trotz offenkundig rassistischen Verhaltens eines Charakters gegenseitig die Stange halten, denn sie wären ja schon seit dem Kindergarten befreundet. Diese Freundschaft habe ich aber sonst nie gespürt und bis jetzt auch nicht wirklich verstanden, worauf sie aufbaut und wie sie die Jahre überlebt hat. Enorm gestört hat mich auch, dass Lorelei immer die Nähe zu ihrem Volk betont hat und deren Situation verbessern will, sie aber zum Schluss eine dem zuwiderlaufende Entscheidung trifft, nur auf sich schaut und ihre ganzen Beteuerungen damit ad absurdum führt. Vom absolut nicht existierenden Magiesystem und vor allem der Vermischung und Verharmlosung deutscher Geschichte fange ich erst gar nicht an, das können andere Rezensent*innen besser benennen. 2 Sterne.

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»Ich wollte nur, dass du mich ansiehst. Es macht mir Angst. Es ist aufregend. Du bist wie etwas aus einem Albtraum.«

Lorelei Kaskel und Sylvia von Wolff könnten unterschiedlicher nicht sein. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist, dass sie beide an der Universität zu Ruhigburg als Schützlinge der renommierten Professorin Ziegler studieren. Immer wieder geraten die akademischen Rivalinnen aneinander, doch da ist auch etwas zwischen ihnen, das ihre Herzen bei jedem hitzigen Wortgefecht schneller schlagen lässt. Als sie gemeinsam mit Ziegler und vier weiteren Studierenden zu einer Expedition zum Ursprung, einer sagenumwobenen Quelle, aufbrechen, passiert das Unfassbare: Ziegler wird ermordet, und Sylvia und Lorelei müssen zusammenarbeiten, um den Mörder ausfindig zu machen und die Expedition erfolgreich zu Ende zu bringen …

Erschienen bei Lyx
Einzelband
Autor*in: Allison Saft
Übersetzt von Anne-Sophie Ritscher
ET: 23.12.2024
Seiten: 464
ISBN: 978-3-7363-2364-3

Eine Bestellmöglichkeit und einen Blick ins Buch gibt’s hier

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