Rezensionen

Rebecca Schaeffer: Market of Monsters – Bis auf die Knochen

(Werbung – Rezensionsexemplar)

‚Market of Monsters – Bis auf die Knochen‘ von Rebecca Schaeffer, übersetzt von Jürgen Langowski, kommt mit einem recht unscheinbaren Cover daher, verbirgt aber zwischen den Buchdeckeln eine spannende, brutale und mitunter auch sehr eklige Fantasygeschichte, die mich von Beginn an mitreißen konnte.

Das englische Originalcover zeigt ein Skalpell. Das wird der Geschichte weitaus gerechter, auch wenn man das Buch dadurch eher für einen Thriller halten könnte. Protagonistin Nita seziert nämlich für ihr Leben gerne. Tote Monster, Unnatürliche. Und ja, sie steht dazu, dass sie es liebt, einen Y-Schnitt zu setzen. Organe zu entnehmen. Oder auch Augen, die nicht mehr die Wahrheit verbergen können. Du siehst, in welche Richtung die Geschichte geht?
Es ist schon eine etwas andere Story als das, was man sonst so liest. Zum einen wegen Nita, die sich und ihrer Leidenschaft so sehr bewusst ist und sich deswegen auch nicht schämt. Die so eine unglaubliche Entwicklung durchmacht, schon in diesem ersten Teil der Trilogie. Die um ihr Leben kämpft und Verbündete findet, wo sie am wenigsten damit gerechnet hätte. Die so richtig schreckliche Dinge macht, für die sie in einer anderen Geschichte der Gegenspieler gewesen wäre. Die aber auch gute Sachen vollbringt, wenn auch aus den falschen Gründen. Die es aber trotzdem geschafft hat, meine Sympathie nie zu verlieren.
Zum anderen ist das Setting für mich sehr außergewöhnlich gewesen. Die Geschichte spielt hauptsächlich im Südamerika, im Amazonasgebiet. Das ist schon mal nicht so oft Schauplatz von Fantasygeschichten, zumindest auf dem deutschen Buchmarkt. Doch dann ist da noch der Mercado de la Muerte, ein illegaler Umschlagplatz für Gestalten (und ihre Körperteile) aller Art, mitten im Urwald. Unglaublich interessant und unglaublich grausig. Vor allem wenn man z.B. an die Bilder des Tiermarktes in Wuhan denkt, von dem wohl das Coronavirus den Weg in die Welt fand.

Warum ich trotzdem nicht die volle Punktzahl vergebe, sondern ein halbes Pünktchen abziehe? Wegen des Ekelfaktors. Und das ist rein mein persönlicher Geschmack. Ist es Kannibalismus, wenn es sich nicht um Menschen handelt? Ganz egal, das war mir einfach einen Ticken zu grausig. Bitte sei dir darüber im Klaren, dass die Figuren der Geschichte Monster konsumieren, um deren Fähigkeiten zu erlangen. Kennt man ja tatsächlich auch aus dem realen Leben, nur sind hier die „Monster“ Tiere unserer Erde. Horne von Nashörnern, Schuppen von Schuppentieren, Gallenflüssigkeit von Kragenbären.. Die Liste könnte man ewig weiterführen. Unglaublich traurig und es zeigt mal wieder, wie Fantasy reale Probleme thematisieren kann. 4,5 Sterne.

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Von der Jägerin zur Gejagten

Nita stammt aus einer Familie von Jägern. Sie handeln auf dem Schwarzmarkt mit Trophäen von Monstern aller Art. Ein lukratives Geschäft, denn viele glauben, sie könnten deren übernatürliche Fähigkeiten in Form von Pulvern, Blut oder anderen Körperteilen auf sich übertragen. Doch als Nitas Mutter ein „Monster“ lebend mit nach Hause bringt, das wie ein ganz normaler junger Mann aussieht, verhilft Nita ihm zur Flucht. Ein folgenreicher Schritt: Wenig später wird sie entführt und landet als Sensation auf einem Schwarzmarkt, denn Nita selbst ist auch nicht ganz menschlich … 

Erschienen bei Piper
Band 1 von 3
Autor*in: Rebecca Schaeffer
Übersetzt von Jürgen Langowski
ET: 27.10.2022
Seiten: 384
ISBN: 978-3-7645-3252-9

Eine Bestellmöglichkeit und einen Blick ins Buch gibt’s hier

2 Kommentare

  • Nenatie

    Hallo 🙂
    ich muss ja zugeben das Buch hat mich geschockt, weil ich durch das Cover irgendwie nicht so viele brutale Szenen erwartet hätte,
    Die Triggerwarnungen hat der Veralg auch sehr gut hinten im Buch versteckt, hätte ich die mal vorher gelesen. Aber allgemein fand ich das Buch richtig gut und werde auch Band 2 lesen!

    LG

  • Steffi

    Ich habe das eBook gelesen, da ist das mit der Triggerwarnung noch umständlicher, wenn sie hinten im Buch ist.. Und ja, Platz 1 für das beste irreführende Cover 😀

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