Rezensionen

Kritika H. Rao: The Surviving Sky

(Werbung – Rezensionsexemplar)

Wie vielversprechend kann eine Geschichte bitte klingen? Kritika H. Raos Debütroman ‚The Surviving Sky‘, übersetzt von Anne Bergen, kombiniert Science Fiction mit Elementen der hinduistischen Philosophie, lässt ganze Städte über einem Dschungelplaneten schweben und bietet dabei noch ein ganz besonderes Magiesystem. Ich war sehr gespannt auf die Geschichte, zumal sie auf Englisch schon lange auf meinem Wunschzettel stand. Leider konnte mich Rao jedoch nicht überzeugen. Es gab zwar tolle Passagen, die mir viel Lesefreude bereiteten – aber die negativen Aspekte haben zum Schluss so überwogen, so dass ich die letzten 70 Seiten nur noch überflogen habe.

Der Start in die Geschichte war super spannend, die schwebende Stadt Nakshar landet in einer der mittlerweile nur noch seltenen Pausen, die die Erdstürme auf dem Dschungelplaneten einlegen, auf der Erdoberfläche. Da ging es für mich schon los. Wie kann ich mir die Landung vorstellen, wenn die schwebenden Städte die Form hätten, die das Cover zeigt? Wäre da eine Art flachere Form nicht vorteilhafter? Ich weiß bis zur Beendigung des Buches nicht, welche Form die Städte haben. Das mag an meiner Unfähigkeit liegen, Bilder des Gelesenen vor meinem inneren Auge heraufzubeschwören, aber eine fassbare Beschreibung gibt es nicht von den Städten. Auch in Nakshar selbst sind die Beschreibungen zwar schön, aber für mich unzureichend.
Die Magie der Welt dagegen fand ich von Anfang an viel zu kompliziert und undurchsichtig, ihre Möglichkeiten und Grenzen nicht definiert und dadurch schwer fassbar. Sogenannte Architekten können die Pflanzen, aus denen die Stadt besteht, manipulieren (das nennt sich Trajezieren) und spalten dafür irgendwie ihr Bewusstsein in zwei Ebenen auf. Die Sterne spielen dabei auch noch eine Rolle, welche, kann ich leider nicht sagen..
Der größte Pluspunkt war für mich zu Beginn, dass die beiden Hauptfiguren ein Ehepaar sind. Wann hat man das schon mal in der Phantastik? Leider verhielten sie sich nicht anders als Teenager, sind eindimensional, dazu wochenlang beleidigt und reden deshalb ewig nicht miteinander. Grund dafür ist, dass er ein Kind will, weil das für Architekten mehr oder weniger Pflicht ist, sie hingegen (noch) nicht. Am problematischsten fand ich, dass mit einem Kind z.B. die Erlaubnis zusammenhängt, bestimmte Geheimnisse der Architekten dem Ehepartner anvertrauen zu dürfen. Hätte ich mich darüber aufregen können!! Das Weltbild ist sehr traditionell und entspricht auch in anderen Teilen nicht meinen Werten und Vorstellungen. Das ist wahrscheinlich alles ein Ausdruck der hinduistischen Inspiration, aber ich habe gemerkt, dass das einfach nicht meine Philosophie ist.
Die Feinheiten der Geschichte, die tiefgehenden Gespräche über Identität, Wahrheit, Integrität, historische Schuld, Wiedergeburt und Überleben konnte ich dann eigentlich gar nicht mehr genießen.
Ich glaube trotzdem, dass die Geschichte vielen gefallen könnte. Sie ist innovativ und einzigartig, komplex und fordernd. Meine Geschichte war es leider nicht, was dich aber nicht davon abhalten soll, es zu versuchen! 2,5 Sterne.

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Eine üppige Welt voller katastrophaler Stürme, planetenweiter Dschungel, schwebender Städte und verheerender Magie, perfekt für Fans von N.K. Jemisin, Tasha Suri und Martha Wells.

Hoch über einem Dschungelplaneten schweben die letzten Refugien der Menschheit – aus Pflanzen erschaffene Zivilisationen, die durch Tradition, Technologie und arkane Wissenschaft zusammengehalten werden. In diesen lebenden Städten werden die Architekten wie Könige verehrt. Ohne ihre Fähigkeit, die Städte zu manipulieren, würden diese in den verheerenden Erdstürmen untergehen.

Der charismatische, mächtige und mystische Iravan ist ein solcher Architekt. In seiner Stadt ist sein Wort praktisch Gesetz. Für ihn sind seine Fähigkeiten Teil seiner Identität, aber für Ahilya, seine Frau, stellen sie ein Mittel dar, Nichtarchitekten zu unterdrücken. Wie die meisten anderen auch, kann sie die Pflanzen nicht manipulieren und sehnt sich verzweifelt nach Veränderung.

Ihre Ehe ist dornig und angespannt – aber als eine Dschungelexpedition ein tragisches Ende nimmt und ihre Karrieren gefährdet, müssen Ahilya und Iravan zusammenarbeiten, um ihren Ruf zu retten. Doch als ihre Stadt zu sinken beginnt, bedrohen ihre Entdeckungen nicht nur ihre Ehe, sondern ihre gesamte Zivilisation.

Erschienen bei Cross Cult
Band 1 von 3r
Autor*in: Kritika H. Rao
Übersetzt von Anne Bergen
ET: 02.12.2024
Seiten: 608
ISBN: 978-3-98666-455-8

Eine Bestellmöglichkeit und einen Blick ins Buch gibt’s hier

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