Rezensionen

Emma Törzs: Ink Blood Mirror Magic

(Werbung – Rezensionsexemplar)

Welche Leser*innen lieben sie nicht: Die Bücher über Bücher! Ich kann da selten dran vorbeigehen, vor allem im Fantasybereich. Noch dazu, wenn sie so vielversprechend klingen wie ‚Ink Blood Mirror Magic‘ von Emma Törzs, übersetzt von Diana Bürgel. Adult Fantasy, magischer Realismus, Queerness.. Was will man mehr?

Als Leser*in muss man sich allerdings drauf einstellen, dass Törzs weit ausholt. Wir folgen drei Figuren und wir lernen ihren Alltag kennen, ihre Vergangenheit, ihre Motivation. Mir gefiel das sehr gut, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass es manchen zu umfassend ist. Doch da es sich jedoch um einen Einzelband handelt, finde ich es super. Wie oft beschwert man sich, dass Einzelbände zu oberflächlich bleiben, dass sich zu wenig Zeit genommen wird, um zu erzählen? Das ist hier nicht der Fall und wir lernen, wie die Magie mit den Büchern funktioniert, wie die Figuren ihre Magie wirken.
Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Charakteren ergeben sich die Zusammenhänge erst relativ spät. Manches konnte ich erahnen, manches hat mich kalt erwischt und mich ziemlich überrascht.
Die Protagonist*innen sind einmal zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch ihre Liebe zueinander ist unverbrüchlich und ich merke mal wieder, wie gerne ich Geschichten über Schwestern lese. Dieser Zusammenhalt, diese Loyalität. Vor allem, weil ich selbst ein so tolles Verhältnis zu meiner Schwester habe. Die dritte Figur hat erst mal nichts mit den Schwestern gemeinsam. Außer den Büchern.
Ja, die Bücher. Törzs hat ein tolles magisches System entwickelt, das mit Büchern, Blut und viel Hingabe ihren Dienst tut. Einen Aspekt fand ich besonders toll, der sich mit dem ‚Scribe‘ im englischen Titel deckt. Denn magische Bücher schreiben können, ist für mich eigentlich neu. Meist existieren alle verzauberten Bücher schon, aber es kommen keine neuen hinzu. Welche Möglichkeiten sich dadurch ergeben!
Weiterhin setzt sich Törzs mit dem Umgang großer Macht auseinander. Ist es Verantwortung, die übernommen wird? Oder doch nur schlichtes Streben nach Einfluss und Geltung?
Die Mischung aller Elemente hat mich ziemlich überzeugt und für unterhaltsame Lesestunden gesorgt. Nun stellt sich nur noch die Frage, warum man den englischen Titel ‚Ink Blood Sister Scribe‘ als ‚Ink Blood Mirror Magic‘ auf den deutschen Markt gebracht hat. Vielleicht verkauft sich Magic besser als Sister? Spiegel besser als Schreiber? Egal, alle genannten Wörter sind Schlagwörter, die die Geschichte beschreiben. Und diese ist auf jeden Fall lesenswert und ich kann sie allen Fantasyliebhaber*innen ans Herz legen. 4,5 Sterne.

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Bücher, in Blut geschrieben. Spiegel, durch die mysteriöse Verfolger jeden Schritt beobachten. Und eine magische Bibliothek voller Geheimnisse.

Seit Generationen hütet die Familie Kalotay eine Sammlung alter und seltener Bücher. Bücher, mit denen man Magie wirken kann – vorausgesetzt, man zahlt den Preis in Blut. Ein solches Buch hat Abe Kalotay das Leben gekostet, und seine Tochter Joanna setzt alles daran, herauszufinden, warum. Als ihre Halbschwester Esther von Unbekannten bedroht wird, müssen die beiden entfremdeten Schwestern wieder zueinander finden, um sich einem mysteriösen Feind in den Weg zu stellen. Doch dieser schreckt vor nichts zurück, um Abes Buch zu stehlen – nicht einmal vor Mord.

Erschienen bei Piper
Einzelband
Autor*in: Emma Törzs
Übersetzt von Diana Bürgel
ET: 28.09.2023
Seiten: 560
ISBN: 9783492706575

Eine Bestellmöglichkeit und einen Blick ins Buch gibt’s hier

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