Siri Pettersen: Silberkehle (Vardari 2)
(Werbung – Rezensionsexemplar)
Der zweite Teil der Vardari-Reihe, ‚Silberkehle‘ von Siri Pettersen, übersetzt von Dagmar Lendt und Dagmar Mißfeldt, konnte mich insgesamt leider nicht so begeistern wie der Reihenauftakt. Das mag daran gelegen haben, dass Band 1 schon vor drei Jahren erschienen ist und ich ihn damals sofort bei Erscheinen gelesen habe. Ich hatte zwar eine Zusammenfassung vorliegen, aber die Handlung war mir trotzdem sehr fremd. Außerdem habe ich ein bisschen dieses nordisch-raue Feeling vermisst, das mich in Pettersens Büchern sonst ungemein gefesselt hat.
So fiel mir der Einstieg ins Buch recht schwer, da Juvas Welt und die Begrifflichkeiten doch ziemlich einzigartig sind. Obendrein empfand ich den Beginn des Mittelbands als recht zäh. Ich konnte mich nicht wirklich auf die Geschichte konzentrieren und meine Gedanken sind oft abgeschweift. Das Zusammenspiel dieser Gegebenheiten hat mich sogar kurz überlegen lassen, Band 1 doch nochmal zu lesen. Und just kam ein Wendepunkt in der Story. Den kann ich zwar nicht benennen, aber auf einmal konnte ich mich mehr auf die Geschichte einlassen. Die Handlung schritt voran, das Tempo zog an. Vielleicht hatte ich auch endlich wieder den Überblick über alles gewonnen. Egal woran es lag, ich konnte nun wieder ein bisschen die Begeisterung in mir aufblitzen sehen, die ich für Teil 1 empfunden habe.
Juva hingegen gefiel mir als Protagonistin von Beginn an ziemlich gut. Sie bemerkt, dass ihr Plan, alle Vardari sterben zu sehen und die Wolfkrankheit auszurotten, nicht aufgegangen ist. Und dass sie handeln muss. Herausfinden muss, warum der Plan gescheitert ist. Leider ist der Stadtrat keine Hilfe und legt ihr eher noch Steine in den Weg. So muss sie selbst Verbündete suchen, muss abwägen, wem sie vertrauen kann und wem nicht. Juva ist viel erwachsener als in Teil 1, das kommt wohl automatisch, wenn man so viel Verantwortung aufgebürdet bekommt. Zusätzlich wird sie mit einigen Veränderungen konfrontiert, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen werden. Und dann sind da noch ihre Gefühle für Gríf, der sie anscheinend nur benutzt hat, um aus ihrer Welt zu fliehen..
Auch wenn ich ein paar Anfangsschwierigkeiten mit ‚Silberkehle‘ hatte, konnte mich die Geschichte mit der Zeit doch fesseln. Es war wieder gewohnt düster, auch wenn das nordisch-raue Setting dieses Mal nicht so ausgeprägt rüberkam. Leider gibt es einen gemeinen Cliffhanger, der mich einfach nur hoffen lässt, dass Band 3 nicht ganz so lang auf sich warten lässt wie dieser zweite Band. 3,5 Sterne.
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Klappentext zum Reihenauftakt ‚Eisenwolf‘:
Juva hasst Blutleserinnen. Sie werden für ihre Hellsichtigkeit gefeiert, sind aber nichts als Betrügerinnen, die mit den Ängsten der Menschen spielen. Juva stammt zwar selbst von ihnen ab, hat sich aber geschworen, niemals eine von ihnen zu sein. Als jedoch ihre Familie von den Vardari – den Ewigwährenden, niemals Alternden – bedroht wird, begibt sie sich auf die Jagd nach dem Erbe der Blutleserinnen: ein dunkles Geheimnis, das einst die Welt verändert hat und es möglicherweise wieder tun wird. Doch um zu überleben, muss Juva ihr eigenes Trauma bewältigen: Sie hat als Kind den Teufel gesehen …
Erschienen bei Arctis
Band 2 von 3
Autor*in: Siri Petterson
Übersetzt von Dagmar Lendt und Dagmar Mißfeldt
ET: 13.03.2024
Seiten: 464
ISBN: 978-3-03880-050-7
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