Rezensionen

Laini Taylor: Muse of Nightmares – Das Erwachen der Träumerin

(Werbung – Rezensionsexemplar)

So, nun ist es soweit. Eine der besten Reihen, die ich je gelesen habe, findet mit ‚Muse of Nightmares – Das Erwachen der Träumerin‘ ein Ende. Der Fokus hat sich ja schon im Vorgängerband gegenüber ‚Strange the Dreamer‘ verschoben, die Geschichte ist nicht mehr so träumerisch wie in den ersten beiden Teilen. Mir gefiel sie im Grunde aber immer noch, auch wenn sie ihre Längen hatte. Vor allem staune ich über die Komplexität und das große Ganze, das die Autorin hier geschaffen hat und kann nur vor ganz großer Liebe für die komplette Reihe reden!

Wie du vielleicht weißt, sind die beiden Originalbände im Deutschen auf vier Bücher aufgeteilt worden, somit hat es sich bei dem zweiten Band von ‚Muse of Nightmares‘ eigentlich um die zweite Hälfte eines Buches gehandelt. Somit sind die erste und die zweite Hälfte als Einheit zu betrachten und die Geschichte knüpft nahtlos an Band 1 ‚Das Geheimnis des Träumers‘ an.

Laini Taylors Schreibstil ist weiterhin so bildhaft und detailliert wie in den anderen drei Teilen, er beeindruckt mich immer noch immens mit seiner Leichtigkeit und Poesie. Schon allein deswegen sollte man die Bücher eigentlich lesen, denn Taylors Worte haben mich immer mit so viel Liebe erfüllt, wohlig umschlossen und mich glücklich gemacht. Perfekt gesetzt und auf den Punkt das Beste ausdrückend, was die Situation gerade erfordert hat. Das liegt aber auch an der unglaublich gelungenen Übersetzung von Ulrike Raimer-Nolte, bei der ich mich an dieser Stelle für ihre Arbeit bedanken möchte!

Im Vorgängerband sind neue Personen eigeführt worden, auf denen nun das Hauptaugenmerk liegt. Das finde ich persönlich zwar schade, liebe ich doch Lazlo und Sarai über alles. Aber der verschobene Fokus ist wichtig für das große Ganze, das hier endlich zusammengefügt wird. Und ich sitze da und staune nur noch von der Komplexität und der Idee, die hinter dem Ganzen steckt, die Hinweise, die immer eingestreut wurden und jetzt erst im Nachhinein wirklich Sinn ergeben.

Und doch hatte die Geschichte ihre Längen, denn es wird weit ausgeholt und es werden Szenen präsentiert, deren Entstehen erst im späteren Verlauf erklärt wird. Das hat mich manchmal ein bißchen verwirrt und ich war dadurch teilweise ratlos und fragte mich, ob ich Schlüsselszenen überlesen hatte. Vieles ergibt aber auch erst gegen Ende Sinn und liefert dadurch spät einen Aha-Effekt, bis dahin gibt es allerlei Überraschungen und vermeintliche Enden, die dann doch keine sind. Nichts scheint unmöglich, der Welt sind keine Grenzen gesetzt, genauso wenig wie der Fantasie.

Minya ist weite Teile des Buches außer Gefecht gesetzt, doch gerade deswegen lernen wir sie endlich besser kennen, ihre Beweggründe und welche Last sie zu tragen hatte und immer noch hat. Es macht sie nicht unbedingt sympathischer, aber ich versteh sie nun besser. Lazlos Herkunft wird aufgedeckt und endlich schließt sich der Kreis. Ein letzter Teil also, genauso wie er sein soll. Lose Enden finden Halt, offene Fragen werden beantwortet. Ich bin ziemlich glücklich damit, wie sich alles zusammenfügt und blicke nun sehr traurig zurück, denn nun heißt es Abschied nehmen von Lazlo, Sarai und den anderen Charakteren. Oder doch nicht? 4 Sterne.

Klappentext zu Band 1 ‚Strange the Dreamer: Der Junge, der träumte‘

Lass dich hineinziehen in eine Welt voller Träume

Lazlo Strange liebt es, Geheimnisse zu ergründen und Abenteuer zu erleben. Allerdings nur zwischen den Seiten seiner Bücher, denn ansonsten erlebt der junge Bibliothekar nur wenig Aufregendes. Er ist ein Träumer und schwelgt am liebsten in den Geschichten um die sagenumwobene Stadt Weep – ein mysteriöser Ort, um den sich zahlreiche Geheimnisse ranken. Eines Tages werden Freiwillige für eine Reise nach Weep gesucht, und für Lazlo steht sofort fest, dass er sich der Gruppe anschließen muss. Ohne zu wissen, was sie in der verborgenen Stadt erwartet, machen sie sich auf den Weg. Wird Lazlos Traum nun endlich Wirklichkeit?

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Für einen Blick in den vierten Teil klicke auf das Cover

Bibliographie

One
Übersetzt von Ulrike Raimer-Nolte
Band 4 von 4 der Reihe ‚Strange the Dreamer‘
ET: 28.08.2020
Hardcover 15,00 €, eBook 9,99 €
368 Seiten
Ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0101-3
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