Rezensionen

Elin Bedelis: Pyria – Spiel im Schatten

(Werbung – Rezensionsexemplar)

Zugegeben, bei ‚Pyria – Spiel im Schatten‘ von Elin Bedelis hat mich zuerst das Cover überzeugt. Es ist aber auch schön anzuschauen. Und als dann noch der Klappentext eine spannende High-Fantasy-Geschichte verspricht, war es quasi um mich geschehen. Nun bin ich ein glücklicher Teil des Bloggerteams der Autorin. Ja, glücklich. Denn für mich gibt es nichts schöneres, als über ein Buch zu schwärmen, das mich begeistert hat. Denn das hat es. Und wie!

Das beginnt schon beim Setting! Leider gibt es im deutschsprachigen Raum wenige Fantasybücher, die einen orientalisch-arabisch orientierten Schauplatz haben, da findet man auf dem englischsprachigen Markt weitaus mehr. Umso größer war meine Freude, in Hareth, einem Reich Pyrias, genau das zu finden. Ich habe von verspielten Ornamenten und detailreichen Fresken gelesen, von blank polierten Kuppeln, in denen sich das Sternenlicht spiegelt, von goldenen Zwiebeltürmen, die einen von der Sonne bestrahlt blenden, vom Duft eines Marktes voller Gewürze und von der lauten Betriebsamkeit, die dort herrscht. Ich konnte richtig eintauchen in diese bunte Welt und bin ein bisschen traurig, dass wir Hareth im zweiten Teil den Rücken kehren werden.

Doch auch das andere Reich Pyrias, Cecilia, hat seinen Reiz. Magische sind dort nicht erwünscht und werden gar als ‚Verfluchte‘ bezeichnet. Kefa, die Hauptstadt, hat mich vor allem mit den Schatten begeistert, die einem maskierten Wohltäter dienen. Die Autorin selbst beschreibt sie auf ihrem Instagramaccount als eine Mischung aus Mafia und Robin Hood. Wie genial ist das denn? Also überwiegt die Vorfreude auf die Folgebände, wenn es dann zurück nach Cecilia geht.

Doch die Geschichte lebt weitaus mehr von den Charakteren, die Elin Bedelis unglaublich gut dargestellt hat. Authentisch und nachvollziehbar, auch wenn ich nicht alle gleich sympathisch finde. Sie sind einfach zu verschieden aufgrund ihrer Charakterzüge, individuellen Geschichten, ihrem Platz im Leben und im Umgang mit anderen. Es ist aber auch eine bunt zusammengewürfelte Truppe, die sich da auf den Weg gemacht hat: Ein undurchschaubarer Messerdämon, der mich mit seiner geheimnisvollen Art total umgehauen hat. Ein junges Mädchen auf dem Weg zurück in ihre Heimat, ein bisschen naiv, aber so sympathisch. Ein liebenswerter Gaukler, der oft nicht die besten Entscheidungen trifft. Eine blinde und sehr mürrische junge Frau, die ungern Hilfe annimmt und noch mürrischer wird, wenn sie eben ohne  diese nicht schafft.  Und ein loyaler Schlossknacker, der es mir mit seiner Feindseligkeit und Vorurteilen nicht leicht gemacht hat. Und ein Wiesel. Oder zumindest ähnliches, aber auf alle soo süß und unglaublich knuffig.

Machairi ist definitiv die Figur, die mich am meisten fasziniert hat. Er ist ein Dämon, der in den Schatten lebt, ein Meister mit den Messern. Doch ab und an lässt er durchblicken, dass er wohl doch nur ein Mensch ist. Ich mag diese Seite an ihm, doch noch viel mehr gefällt mir, dass er kein Fähnchen im Wind ist, sich nicht verstellt und sich selbst treu bleibt. Egal, wen er damit vor den Kopf stößt. Er ist und bleibt geheimnisvoll und undurchschaubar, ein Beschützer. Jemand mit einem Ziel, jemand, der sein Wissen und seine Pläne nicht teilt. Verschlossen und unglaublich beeindruckend.

Kein Wunder also, dass Machairis Begleiter ihm überall hin folgen. Wenn auch manchmal schlecht gelaunt und verärgert darüber, dass er seine Absichten nicht teilt. Die Reisenden erwartet nichts weniger als ein Abenteuer voller Gefahren, voller Magie und Feinden auf allen Seiten. Manche Wege erscheinen noch unsinnig, manche Aktionen überflüssig. Doch ich bin mir sicher, dass alles und jeder seinen Platz in Machairis Plan hat und ich freue mich schon jetzt darauf, wenn sich mir das große Ganze erschließen wird. Immerhin führt uns der Messerdämon höchstpersönlich ans Ende der bekannten Welt.

Man merkt, die Welt ist detailliert aufgebaut, der Plot ausgefeilt und anspruchsvoll. Wenn du mehr Infos haben möchtest, ist Instagram mal wieder Informationsquelle Nummer 1. Dort teilt die Autorin unter @elinbedelis Details zur Welt, zur Magie, zu den Charakteren, zu den Göttern Pyrias, hat Zeichnungen ihrer Figuren angefertigt, spricht dort über sich selbst als Autorin, über ihre Inspiration und vieles weitere. Ein Besuch lohnt sich allemal, denn wenn ich dich nicht überzeugen konnte, ‚Pyria‘ zu lesen, schafft es vielleicht Elins liebevoll gestalteter Account. Denn die Geschichte hat es verdient, von vielen gelesen zu werden. Und geliebt. 5 Sterne.

Klappentext

Es gibt nur einen Namen, der in Cecilia ebenso viel Furcht wie Bewunderung auslöst: Machairi, der Messerdämon, der gefährlichste Schatten der Stadt. Seine legendären Künste mit dem Messer, sein unberechenbarer Intellekt und seine kontrollierte Kälte haben ihn zu einem lebenden Mythos weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus gemacht. Die Motive des Schattens liegen im Dunkeln, seine Pläne grenzen an Wahnsinn und selbst seine engsten Vertrauten können nur vermuten, was ihn ausgerechnet auf einen fernen Kontinent zieht. Wofür nimmt der Messerdämon eine sanftmütige Harethi, einen fröhlichen Feuerspucker, eine eigensinnige Blinde und einen grimmigen Schlossknacker mit auf eine Reise in die tödlichen Weiten der Wüste und die Abgründe ihrer eigenen Geschichten? Glaubt er tatsächlich an die Legende eines allwissenden Orakels oder verbirgt er seine wahren Absichten? Und kann man einem Mann vertrauen, der mehr Dämon als Mensch zu sein scheint? Die Zweifel mehren sich und die ungleiche Reisegruppe braucht Antworten – bevor es zu spät ist.

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Bibliographie

Erschienen im Selbstverlag
Band 1 von 3
ET: 01.09.2021
Seiten: 733
ISBN: 9783754158692

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