Adrienne Young: Fable – Der Gesang des Wassers
(Werbung – Rezensionsexemplar)
Adrienne Young hat sich für mich in den letzten Jahren zu einer Autorin entwickelt, von der ich alles kaufen und lesen möchte. ‚Fable‘ hatte ich schon auf Englisch daheim, aber als die deutsche Übersetzung (von Elisabeth Schmalen) angekündigt wurde, habe ich es verkauft – und halte nun die wunderschöne deutsche Ausgabe in der Hand. Ich liebe ja das Cover und bin sehr froh, dass ArsEdition es übernommen hat. Es ist noch dazu mein erstes Buch mit Page Overlay. Hat schon was 🙂
Die Dilogie, die mit ‚Fable – Der Gesang des Wassers‘ startet, hatte mich allerdings nicht vom Fleck weg. Es hat ein bisschen gebraucht, bis mich die Geschichte vereinnahmen konnte. Eventuell lag das an Protagonistin Fable selbst, die aber eine große Entwicklung durchlaufen hat, mit der sie mich schlussendlich überzeugen konnte.
Fable verdingt sich ihren Lebensunterhalt als Schürferin auf einer Insel. Sie taucht nach Schätzen und verkauft diese, um ihrem Ziel näher zu kommen: Einen Schiffskapitän dafür bezahlen zu können, sie zu ihrem Vater zu bringen. Dem Menschen, der sie vor vier Jahren auf eben jener Insel ausgesetzt hat. Ich kann Fables Zerrissenheit schon auch nachvollziehen. Selbst wenn ihr Vater sie alleine gelassen hat und sie womöglich nicht liebt, ist er die einzige Familie, die Fable noch hat. Doch ist es erstrebenswert, zu dem Menschen zu gelangen, der ihr nicht das geben kann, das sie sucht? Dass sie ihn liebt, obwohl er sie nicht gut behandelt hat? Allerdings liegen Liebe und Hass ja oft nicht allzu weit auseinander. Ja, es braucht seine Zeit, bis Fable ihren Weg findet. Und ich bin ihn gerne mit ihr gegangen. Das liegt auch an den Charakteren, mit denen sie ihre Zeit verbringt und die ihr zur Familie werden. Leider lernt man sie nur oberflächlich kennen, aber ich hoffe, dass sich das im zweiten Band ändert.
Der Plot an sich ist relativ vorhersehbar, ruhig erzählt und ohne große Spannungshöhepunkte. Das mag sich jetzt negativ anhören, hat aber zur mystischen Grundstimmung, die mich im Laufe des Buches voll vereinnahmt hat, gepasst – wird aber potentielle Leser*innen, die Mehr erwarten, bestimmt auch enttäuschen.
Mir hat es gereicht, vor allem auch wegen des Settings: Segelschiffe, die Weiten des Wassers, schäumende Gischt, Stürme auf hoher See – ich liebe Meeresabenteuer sehr! Da stört es mich nur minimal, dass beim Tauchen ohne Schwimmbrille alles klar zu erkennen ist oder mit begrenztem Lungenvolumen Küsse ausgetauscht werden.
Ich freue mich sehr auf Band zwei, zumal dieser erste Teil etwas gemein in einem Cliffhanger endet. Aber ich gehe einfach mal davon aus, dass sich alles fügen wird. 4 Sterne!
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Eine mutige Frau, ein geheimnisvoller Mann und die Gefahren des Meeres …
Fable ist eine Kämpferin. Seit sie als Kind von ihrem Vater ausgesetzt wurde, schlägt sie sich als Schürferin von wertvollen Steinen durch. Als sie eines Tages auf dem Handelsschiff von West anheuert, sieht sie eine Möglichkeit, ihren Vater zu finden und ihren rechtmäßigen Platz als seine Erbin einzunehmen. Doch das Meer und die, die es befahren, sind gefährlich. Und auch West ist nicht der, der er zu sein scheint. Fable muss um das kämpfen, was ihr gehört und was ihr Herz gern möchte …
Erschienen bei ArsEdition
Band 1 von 2
Autor*in: Adrienne Young
Übersetzt von Elisabeth Schmalen
ET: 30.08.2024
Seiten: 352
ISBN: 978-3-8458-5643-8
Eine Bestellmöglichkeit und einen Blick ins Buch gibt’s hier