Manuela Inusa: Mandelglück
‚Mandelglück‘ ist der dritte Band der Reihe ‚Kalifornische Träume‘. Da ich die Vorgängerbände sehr mochte, habe ich auch hier gerne zum Buch gegriffen. Leider war die erste Hälfte so langweilig und nichtssagend, dass ich schon mit dem Gedanken gespielt hatte, abzubrechen. Doch irgendwie fühlte ich mich in der Pflicht, es zu beenden, einfach, um die Arbeit der Autorin zu würdigen. Und Gott sei Dank habe ich das gemacht. Denn die zweite Hälfte war so, wie die beiden Vorgänger. Emotional, herzzerreißend und ja, hier und da ein bißchen übertrieben und kitschig. Aber dafür lese ich ja einen Liebesroman.
‚Mandelglück‘ erzählt die Geschichten von drei Frauen. Das ist schon ein Novum in der Reihe, denn sonst gab es immer nur einen Erzählstrang. Das muss nicht schlecht sein, ist hier aber leider nicht geglückt.
Da ist einmal Sophie, die von ihrer Großmutter deren Mandelfarm erbt. Sie lebt in Boston, wo wir uns auch zu Beginn der Geschichte befinden. Sie ist mir zu der Zeit nicht wirklich sympathisch, sie ist sehr oberflächlich und ichbezogen. Sie macht sich gefühlt auf jeder Seite Vorwürfe, dass sie ihre Oma so lang nicht mehr besucht hat bzw. auch alle ihre Freunde, die sie vor Jahren verlassen hat, als sie an die Ostküste ging. Die Handlung kommt einfach nicht in Schwung, alles zieht sich und eine schöne Liebesgeschichte ist nicht in Sicht. Dafür viele sexy Männer, dass Sophie gar nicht weiß, wen sie zuerst vernaschen soll. Gähn.
Lydia, eine Jugendfreundin Sophies, hat einen liebevollen Ehemann und drei Kinder. Vor allem ihre älteste Tochter Gracie macht ihr Probleme, sie ist mitten in der Pubertät und testet ihre Grenzen aus. Dieser Erzählstrang war auch ziemlich fad, Familienleben, die Kinder hierhin und dorthin fahren, Sekretärinnenjob. Ich mag es ja eigentlich schon, von bodenständigen Charakteren zu lesen, aber das war selbst mir zu viel.
Der letzter Erzählstrang dreht sich um Alba, eine Mexikanerin, die als Mandelpflückerin auf Sophies Mandelfarm arbeitet. Ihr Ehemann ist ein Unsympath durch und durch und ich hätte Alba am liebsten geschüttelt und gesagt: Geh weg von ihm, verlasse ihn, trau dich! Ihr Schicksal hat mich sehr berührt, doch zu Beginn musste ich mich ein bißchen über ihren Stoizismus und ihrer Loyalität gegenüber eines Ekelpakets von Ehemann aufregen.
Und dann.. kommt die Wende. Ich kann gar nicht festmachen, ab wann mir die Geschichte gefallen hat. Auf einmal konnte und wollte ich nicht mehr aufhören zu lesen, habe vor Rührung und Ergriffenheit geheult und mir gedacht, hach, wie schön. Große Gesten, kleine Geschenke, laute Streits, tränenvolle Versöhnungen. Und schon wusste ich wieder, warum ich Manuela Inusas Bücher so gerne mag. Alle finden ihren Weg, jede auf ihre Weise: Sophie findet zu sich und ihren Frieden. Lydia findet den perfekten Mittelweg. Und Alba ihr Glück. 3 Sterne.
Klappentext
Bäume voller reifer Mandeln und drei Frauen auf der Suche nach dem Glück …
Sophie hat das ländliche Kalifornien für ein Leben in der Großstadt hinter sich gelassen. Doch dann erbt sie unerwartet die Mandelfarm ihrer Großmutter Hattie, wo sie als Kind viele wunderbare Sommer verbrachte. Soll sie wirklich ihren Job aufgeben und die Farm übernehmen? Nicht nur der Duft der frisch gerösteten Mandeln weckt Erinnerungen an vergangene Tage, auch ihre ehemals beste Freundin Lydia und ihre Jugendliebe Jack tragen dazu bei, dass Sophie bald von alten Zeiten eingeholt wird. Und dann gibt es noch die weisen Worte ihrer verstorbenen Großmutter, die Sophie immer dann helfen, wenn sie nicht weiterweiß – und sie vielleicht sogar zum großen Glück führen …
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Bibliographie
Blanvalet
Teil 3 von mind. 4 der Reihe ‚Kalifornische Träume‘
ET: 17.08.2020
Taschenbuch 10,00 €, eBook 8,99 €
448 Seiten
ISBN: 978-3-7341-0789-4
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