Tricia Levenseller: Sisters of the Sword – Wie zwei Schneiden einer Klinge
(Werbung – Rezensionsexemplar)
‚Sisters of the Sword – Wie zwei Schneiden einer Klinge‘ von Tricia Levenseller, übersetzt von Petra Koob-Pawis, war mein erstes Buch der Autorin und habt mir zeitweise den letzten Nerv geraubt. Gott sei Dank hat sich das nicht die ganze Geschichte hindurchgezogen und es wurde spannender und tiefgründiger.
Aber erst mal bin ich ziemlich euphorisch ins Buch gestartet. Levensellers Schreibstil ist zum schnellen Weglesen mehr als geeignet, leicht, locker, einfach und unaufdringlich. Ich dachte mir, dass ich dieses Buch quasi in einem Rutsch lesen könnte. Leider hielt diese Freude nicht so lange an, denn die Protagonistin Ziva muss, zusammen mit ihrer Schwester, flüchten und bekommt, wie im Klappentext erwähnt, Unterstützung von zwei jungen Männern. Ich betone nochmal: Sie flüchten vor einer, wenn vielleicht nicht tödlichen, aber durchaus lebensgefährlichen Bedrohung. Und was machen die Schwestern? Flirten, ergötzen sich an muskulösen Oberkörpern und starken Armen. Und zwar in so einem Umfang und einer Art und Weise, dass ich nur noch die Augen verdrehen kann. Es fühlte sich an, als wären die zwei Mädels eher auf einem Sonntagsausflug statt auf der Flucht. Klar wird diese Bedrohung immer wieder erwähnt, gespürt habe ich sie nicht. Man könnte jetzt argumentieren, dass Ziva sehr unerfahren ist und diese Anziehungskraft, die einer der Jungen auf sie ausübt, so neu und aufregend ist. Nein, einfach nein. Dann hatte ich erst mal keine Lust, weiterzulesen.
Nach ein paar Tagen Pause hatten sich meine Nerven wieder beruhigt und ich konnte wieder zur Geschichte greifen. Und es wurde tatsächlich besser. Weniger kindisch und weniger klischeehaft, dafür spannender und tiefgründiger, vor allem Ziva betreffend. Sie ist eine sehr interessante Protagonistin, sehr introvertiert und am liebsten für sich. Die Herausforderungen, die viele Menschen, fremde Menschen für sie darstellen, hat die Autorin meiner Meinung nach sehr gefühlvoll und nachvollziehbar dargestellt. Dabei hat sie Ziva auch Gott sei Dank nicht als jammeriges Mädchen, das Angst vor Menschen hat, beschrieben, sondern ganz klar gezeigt, dass sie nun mal so ist und dass sie versucht, mutiger und zugänglicher zu werden. Vielleicht spielt auch dieser Junge mit dem tollen Oberkörper eine Rolle, der ihr wirklich, wirklich tolle Dinge sagt und sie so nimmt, wie sie ist. Das gefiel mir super und hat mich auch wieder versöhnlich gestimmt.
Toll fand ich auch die Beziehung der beiden Schwestern. Sie haben nur noch sich, können sich blind aufeinander verlassen und stehen sich in jeder Lebenslage bei. Klar gibt es auch mal Knatsch, aber das Grundvertrauen und die Selbstlosigkeit der beiden, sobald es um die andere geht, haben mich sehr berührt.
Der Plot ist schnell und die Ereignisse folgen Schlag auf Schlag. Eigentlich verweile ich gerne in bestimmten Szenen, aber hier hat es gut gepasst. So enervierend und lang der erste Teil der Flucht war, so spannend und kurzweilig war der Rest. Dabei hat mich der ein oder andere Twist kalt erwischt und ich hab mich ziemlich gefreut, dass das Buch trotz mancher Vorhersehbarkeiten an einigen Stellen undurchsichtig geblieben ist.
So bleibt von der Geschichte, dass sie mich doch im Großen und Ganzen gut unterhalten hat, die Figuren einfach ein bisschen gebraucht haben, um erwachsener zu werden und dass der Verlauf der Handlung und die Charaktere mich mit der Zeit doch überzeugen konnten. Das Dilogefinale kann kommen. 3 Sterne.
******************************************
Ein Student der Magie, eine heiße Herzensbrecherin, ein verwirrend gut aussehender Söldner und eine weltfremde Schmiedin auf der Flucht vor einer mörderischen Kriegstreiberin
Die 18-jährige Ziva ist berühmt für ihre Kunst, Klingen und Waffen zu schmieden, denen eine ungeheure Magie innewohnt. Doch Ziva leidet unter Panikattacken, sodass sie den Verkauf ihrer 16-jährigen Schwester Temra überlässt. Als sie von einer Kriegsherrin den Auftrag erhalten, ihr das mächtigste Schwert von allen zu schmieden, gibt Ziva alles. Das Schwert ist ihr Meisterwerk. Als die Auftraggeberin es jedoch abholen will, erfährt die junge Schmiedin von dessen eigentlicher Macht: Es enthüllt ihr die tiefsten Geheimnisse des Gegenübers. Und Ziva erkennt, dass dieses magische Schwert dieser Machtbessenen nie in die Hände fallen darf. Bei Nacht und Nebel fliehen die beiden Schwestern mit der Waffe im Gepäck, begleitet von einem draufgängerischen Söldner und einem jungen Studenten der Magie. Auf dieser wilden Flucht fliegen alsbald die Funken zwischen den ungleichen Schicksalsgefährten.
Erschienen bei cbt
Band 1 von 2 der Reihe ‚Sisters of the Sword‘
Autor*in: Tricia Levenseller
Übersetzt von Petra Koob-Pawis
ET: 26.04.2022
Seiten: 416
ISBN: 978-3-570-31477-7
Eine Bestellmöglichkeit gibt’s hier