Tracy Deonn: Legendborn – Der geheime Bund
(Werbung – Rezensionsexemplar)
‚Legendborn – Der geheime Bund‘ von Tracy Deonn, übersetzt von Beate Brammertz, ist eine der Erscheinungen, die ich 2022 ungeduldig herbeigesehnt habe. Die Geschichte hat mich auch gut unterhalten, hatte viele gute, zum Nachdenken anregende Szenen, hat sich schnell gelesen – und doch hat mir etwas gefehlt. Was genau, kann ich gar nicht benennen, der Funke der Begeisterung konnte einfach nicht vollends überspringen.
Tracy Deonn hat einen sehr eingängigen und leichten Schreibstil, der mich nur so durch die gut 700 Seiten fliegen lässt. Jedoch habe ich anfangs den Aufbau des geheimen Bundes der Legendborn nicht so ganz verstanden, vor allem wenn man wie ich statt des französischen „Pagen“, öfters mal den englischen Vornamen „Page“ liest. Da hab ich gemerkt, dass die Begrifflichkeiten einfach nicht sitzen. Ich habe schon weitaus komplexere Fantasygeschichten gelesen, aber hier hab ich mir irgendwie schwer getan. Die Begriffe hatten für mich einfach nicht genügend Konturen. Erst gegen Ende habe ich den Aufbau halbwegs verstanden und bin quasi in der Hinsicht für den Folgeband gerüstet.
Der Plot ist ziemlich interessant, auch wenn er erst mal dem Trope „Mädchen entdeckt ungeahnte Kräfte“ folgt. Zusammen mit Protagonistin Bree, die aus der Ich-Perspektive erzählt, entdecken wir nach und nach die Welt der Legendborn, ihre Historie und auch die schon erwähnte Organisation des Ordens. Ich war vor allem gespannt auf die Verknüpfung zur Artus-Sage, die ich als Jugendliche total faszinierend fand. Mittlerweile bin ich da nicht mehr so drin, aber umfassende Kenntnisse der Legende sind meiner Meinung nach nicht notwendig. Auf jeden Fall wurden diese Punkte ziemlich lebendig und logisch eingebaut und geben der Geschichte einen einzigartigen Touch und eine umfassende Historik.
Aufgrund des Umfangs des Buchs hatte die Geschichte leider auch ein paar Längen, die aber durch den Schreibstil weniger ins Gewicht fallen. Und dann gab es wieder ein paar Szenen, die viel zu schnell zur Lösung kamen, in denen Bree alles durchschaut und rasend schnell den Durchblick hat. Aber sie wird trotzdem nicht als ein Mädchen beschrieben, dem alles auf Anhieb gelingt. Ich denke dabei an ein paar Kampfszenen, in denen ich mich ähnlich dämlich angestellt hätte.
Weniger gefallen hat mir auch dieser kleine Ansatz eines Liebesdreiecks. Ich mag das grundsätzlich schon, aber nur, wenn es zur Geschichte passt und gut umgesetzt ist. Das war hier für mich nicht der Fall, es wirkte etwas überflüssig und gewollt, zumal eigentlich von Anfang an klar war, worauf das hinauslaufen wird. Ich bin jetzt ziemlich gespannt, wie sich alles im zweiten Teil entwickeln wird, denn die Karten wurden durch einige coole Plottwists ziemlich neu gemischt.
Besonders hervorheben möchte ich, wie toll und lehrreich die Geschichte von Brees Vorfahren als Sklav*innen eingebaut wurde, ihr Schicksal und ihre Schmerzen.
Doch man wird als Leser*in ebenfalls direkt drauf gestoßen, denn Bree muss als schwarze junge Frau am eigenen Leib Rassismus erfahren, leider auch noch in der heutigen Zeit. Diese Szenen regen definitiv zum Nachdenken an, vor allem zu meiner privilegierten Stellung und bestärken mich darin, auch im Alltag weiter meine Mitmenschen darauf hinzuweisen, wenn Aussagen oder Handlungen rassistisch sind. Schon allein deswegen würde ich ‚Legendborn‘ jede*r Leser*in ans Herz legen, zumal die ernsten Themen in einer weitestgehend spannenden Story verpackt sind und kaum Langeweile aufkommt. 4 Sterne.
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Mit ihrem Studium an der UNC Chapel Hill beginnt für Bree Matthews ein neuer Lebensabschnitt. Endlich weg von zu Hause, von der erdrückenden Fürsorge ihres Vaters und vor allem von den Erinnerungen an ihre verstorbene Mutter. Doch bereits an ihrem ersten Tag auf dem Campus wird Bree Zeugin eines Dämonenangriffs. Wieso kann Bree – im Gegensatz zu ihren Kommilitonen – den Dämon sehen? Und wer sind die Mitglieder dieses geheimen Bundes, die sich selbst als Nachfahren der Artusritter bezeichnen und sich ganz ungefragt in Brees Leben einmischen? Die Antwort auf ihre Fragen scheint in der Vergangenheit ihrer Mutter zu finden zu sein. Und in ihrem eigenen magischen Erbe ….
Erschienen bei Heyne
Band 1 der Reihe ‚The Legendborn Cycle‘
Autor*in: Tracy Deonn
Übersetzt von Beate Brammertz
ET: 11.04.2022
Seiten: 736
ISBN: 978-3-453-32200-4
Eine Bestellmöglichkeit und einen Blick ins Buch gibt’s hier
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