Rezensionen

Tatjana Karg: Die weiße Magierin – Gefährliche Mächte

(Werbung – Rezensionsexemplar)

Tatjana Kargs ‚Die weiße Magierin‘ und ich hatten einen schweren Start. So schwer, dass ich mit dem Gedanken gespielt habe, abzubrechen. Aber die Autorin hat sich von meinen meckernden Kommentaren in der Leserunde nicht verunsichern lassen. Und ich mich dann doch nicht vom Beginn der Geschichte. Ok, ein bißchen. Aber ich habe weitergelesen. Und ab ziemlich genau der Hälfte hat es mich so gepackt, dass ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen habe. Wie so oft wurde Durchhalten belohnt.

Dass mich das Buch anfangs nicht so begeistern konnte, liegt sicher nicht am Schreibstil der Autorin. Sehr flüssig und einnehmend, so dass ich der Geschichte gut folgen konnte. Das war aber zu Beginn auch alles, was mir gefallen hat. Die Story ist viel zu schnell vorangeschritten,  war sehr oberflächlich und die Figuren blieben mir fremd. Protagonistin Rael war mir herzlich egal, da ich keinerlei Verbindung zu ihr aufbauen konnte. Naiv und vertrauensselig, mochte ich sie nicht sehr. Das hat sich zwar im Laufe der Geschichte nicht sehr verändert, sie schloss schnell Freundschaften, vertraute gefühlt jedem und hat das auch im Gegenzug von fast Fremden erwartet. Doch ich habe mich mit ihr arrangiert, vor allem, da sie sich für ihre Freunde einsetzt, sich für sie in Gefahr begibt und viel für sie riskiert. Sie macht schon auch einen großen Wandel durch, ganz klar, und ich bin gespannt, wie unser Verhältnis im Folgeband werden wird.

Auch die anderen Personen brauchen ihre  Zeit um sich zu entwickeln. Erst im Nachhinein wird mir jetzt klar, was die Autorin für ein Ziel verfolgte. Sowas mag ich. Auch wenn ich Gefahr lief, das große Ganze durch einen Abbruch nicht zu sehen. Ein Grund mehr, sich ab und an durchzubeißen.
So oberflächlich die Figuren am Anfang waren, so viel Profil haben sie später bekommen. So entpuppen sich manche Verbündete als Feinde, manche Feinde als Personen, die alles in Frage stellen und sich dann doch für die richtige Seite entscheiden. Das gefiel mir besonders gut, denn geradlinige Personen sind langweilig und je undurchsichtiger eine Figur, desto mehr Plottwists kann sie bescheren. Manchmal war ich davon überrascht, manchmal nicht.

Prelon, der Schauplatz der Geschichte, ist kein einfaches Pflaster. Konkurrierende Häuser, jedes auf seinen Vorteil bedacht, jedes skrupellos und tödlich. Das System gefiel mir gut, auch wenn ich im Glossar gerne neben den Namen der Häuser auch die Rangliste abgedruckt gehabt hätte. Denn vor allem zu Beginn wusste ich noch nicht immer sofort, wer nun Teil des zweiten Hauses, des dritten usw. ist. Aber da nicht alle Häuser eine Rolle spielen ging das mit der Zeit auch.
Das Magiesystem in Prelon ist dann auch eine Klasse für sich. Auf den ersten Blick ziemlich einfach (Schwarzmagier und Weißmagier), sind die Details doch so ausgefuchst, dass mir manchmal der Kopf geschwirrt hat. Vor allem, da anfangs mal wieder sehr spärlich mit Details umgegangen wird. Doch mittlerweile habe ich den Durchblick.
Der Aufbau der Welt ist sehr komplex und anspruchsvoll, das zeigt sich mal wieder erst im Laufe der Geschichte. Ich sag’s ja, was mir da durch die Lappen gegangen wäre..

Die Geschichte ist erst relativ ereignislos, schreitet aber schnell voran. Es wird wenig Zeit für die einzelnen Szenen verwendet, das bin ich so eigentlich nicht von Fantasygeschichten gewohnt. Es wirkte etwas gehetzt und deshalb hab ich auch zum Plot keinen Zugang gefunden. Du merkst, es war am Anfang wirklich schwer für mich. Und dann, so ab der Hälfte, legt die Geschichte den Schalter um. Ich kann den Zeitpunkt gar nicht genau bestimmen, geschweige denn die Szene. Auf einmal merke ich, wie gefesselt ich bin. Und wie es mich drängt, weiterzulesen. Und ich werde auch den zweiten Teil lesen, denn mir wurde versprochen, dass es so spannend bleibt. Und offene Fragen geklärt werden. Denn da habe ich einige. 3,5 Sterne.

Klappentext

Wem würdest du in einem Königreich folgen, das durch ein Netz von Intrigen gesponnen, dir niemals verrät, wer Freund oder wer Feind ist? Der Auftakt zu einer atemberaubenden High-Fantasy-Serie um die weiße Magierin Rael und die Welt von Perdosien!

Intrigen und Verrat – das hatte Rael nicht erwartet, als sie nach Prelon ging, um sich an der Magierakademie ausbilden zu lassen. Doch Prelon wird von den mächtigen Häusern des Südens beherrscht, die das Potential der jungen Magierin schnell erkennen und auszunutzen wissen. In einer Stadt, in der das Gesetz des Stärkeren alles ist was zählt, muss Rael das Geheimnis um ihre Vergangenheit lüften, sich gegen die Intrigen der Fürstenhäuser wehren und ihre Stärke im drohenden Krieg beweisen. Und als wäre dies alles nicht genug, verdreht der junge Schwertmeister Nolan ihr auch noch den Kopf…
Eine Geschichte über Freundschaft und Liebe, die einen mit bitterer Erkenntnis aber auch Hoffnung zurücklässt…

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Bibliographie

Piper Wundervoll
Band 1 von 7 der Reihe ‚Raels Reise‘
ET: 01.02.2019
Taschenbuch 19,99 €, eBook 4,99 €
440 Seiten
ISBN: 978-3-492-50193-4
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