Femi Fadugba: The Upper World
(Werbung – Rezensionsexemplar)
‚The Upper World‘ von Femi Fadugba ist vieles: Zeitreisegeschichte, Jugendroman und fast eine wissenschaftlich Abhandlung. Spannend und auf zwei Zeitebenen erzählt, hat es mich sehr gut unterhalten – selbst wenn ich die Theorie der Zeitreise nicht ganz verstanden habe. Aber ich bin nun mal keine Quantenphysikerin und es ist, soweit ich weiß, genau das: eine Theorie.
Die Geschichte startet mit Esso, der in einem ärmeren Vorort Londons lebt. Dort wird der Alltag neben dem Schulbesuch vor allem von den Gangs bestimmt, die die Gegend aufmischen. Esso wird durch unglückliche Umstände in einen Autounfall verwickelt und sieht während seiner Ohnmacht unheilvolle Szenen aus der Zukunft. Gibt es eine Möglichkeit, diese zu verhindern?
15 Jahre später begleiten wir Rhia, die sich mit ganz anderen Problemen rumschlagen muss. Ein Talent in vielerlei Hinsicht, ist sie doch immer wieder vom Pech verfolgt und ihre glänzende Karriere als Fußballerin steht auf Messers Schneide. Als sie dann Esso als ihren Tutor zugeteilt bekommt, wird es für mich als Leserin etwas kompliziert – aber nichtsdestotrotz unterhaltsam und spannend. Vor allem, als sich nach und nach zeigt, wie Essos und Rhias Leben miteinander verknüpft sind.
Anfangs dachte ich mir noch: Warum wurden mir Physik und Mathematik nicht so erklärt? Anschaulich mit Zeichnungen (die hinten im Buch alle abgedruckt sind) und einer Erklärung, was man denn damit im wirklichen Leben eigentlich berechnen kann. Losgelöst von der Theorie vermittelt das eine ganz andere Praktikabilität. Ich habe gern gelesen, wie Esso und Rhia mit Gleichungen jongliert, sich in mathematischen und physikalischen Zwiegesprächen die Bälle hin- und hergespielt haben. Die Wissenschaft hat einen hohen Stellenwert in diesem Roman und ich kann mir gut vorstellen, dass sich manche Leser*innen daran stören könnten. Man merkt auf vielen Seiten, dass der Autor einen Master in Quantenphysik hat. Trotzdem ist diese Mischung aus Physik und Zeitreise gelungen und nicht aus der Luft gegriffen. Mir gefällt der Ansatz, selbst wenn es nur Theorie ist und selbst, wenn es eigentlich abwegig wäre. Doch das kann ich nicht beurteilen, darum bewerte ich es nach dem, das ich beurteilen kann: Es hat mich unterhalten, es hatte Tempo und es war spannend. 4 Sterne.
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Zwei Gangs, zwei Zeiten, zwei Welten und eine Chance
Esso, ein afrikanischstämmiger Teenager aus dem Süden Londons, gehört zwar keiner Gang an, doch er ist zur falschen Zeit am falschen Ort. Weil er zugesehen hat, wie ein berüchtigtes Gangmitglied zusammengeschlagen wurde, muss er um sein Leben fürchten. Als er vor ein Auto läuft und bewusstlos wird, entdeckt er, dass er Zugang zu einer anderen Welt hat – er kann dort Szenen seines zukünftigen Lebens sehen. Und etwas, was er unbedingt verhindern möchte.
Im Jahr 2035 kämpft Rhia mit anderen Problemen: Sie ist ohne Eltern aufgewachsen, ihr Fußballtalent ist die einzige Chance auf eine bessere Zukunft. Da bekommt sie einen neuen Schultutor: Esso. Niemand weiß, wo er herkommt, doch er trägt ein Bild von Rhias Mutter bei sich. Und er erzählt ihr, dass er ihre Hilfe braucht: Rhia ist seine einzige Hoffnung, sein Leben zu retten, das seiner Freunde und das seiner großen Liebe Nadia …
cbj
Band 1 der Reihe ‚The Upper World‘
Originaltitel: The Upper World
Autor*in: Femi Fadugba
Übersetzt von Alexandra Ernst
ET: 27.09.2021
Seiten: 416
ISBN: 9783570166222
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