Christian Endres: Die Prinzessinnen – Fünf gegen die Finsternis
(Werbung – Rezensionsexemplar)
‚Die Prinzessinnen – Fünf gegen die Finsternis‘ von Christian Endres hält von der ersten bis zur letzten Seite, was es verspricht. Actiongeladen, humorvoll, derb und mit Protagonist*innen, die mal so richtig knallhart sind. Dazu eine mitunter etwas menschenfeindliche Welt, allerlei Wesen und finstere Gestalten. Fertig ist das perfekte Leseabenteuer, das mich von Anfang bis Ende super unterhalten hat.
Wir folgen hauptsächlich Navrila durch die Geschichte, unterbrochen nur von Rückblenden. Navrila ist eine Prinzessin, die von den Prinzessinnen gerettet wurde. Und da sie Lust auf Freiheit ohne Zwang verspürt, schließt sie sich kurzerhand der Söldnerinnentruppe an. Ihre Entwicklung ist dabei toll zu beobachten, die mir auch richtig gut gefallen hat. Anfangs noch ein bisschen verwöhnt und zarter besaitet, wird sie mit der Zeit immer abgebrühter und taffer. Sie gewinnt aber auch an innerer Stärke und lernt viel über die Menschen ihrer Welt – in jedwede mögliche Richtung. Sie findet Freund*innen und neue Verbündete und wird dabei auch ein bisschen weiser. Ja, manchmal ist das Buch sehr klug, denn unter der harten Schale der Prinzessinnen verbergen sich Frauen, die schon vieles erlebt und erlitten haben. Doch jede etwas nachdenklichere Minute wird gleich durch einen blöden/witzigen und meist unfeinen Spruch wieder aufgelockert. Durch die bereits erwähnten Rückblenden lernen wir die anderen Prinzessinnen kennen und können hautnah erleben, wie sie zu dem wurden, was sie sind.
Ich glaube, dass der Lesegenuss damit steht und fällt, wie man mit Endres‘ saloppen und teilweise sehr deftigen Stil klarkommt. Ich mochte ihn sehr, hatte aber auch eine Stelle relativ am Anfang des Buchs, wo ich mir dachte: Puh, wenn das jetzt so weitergeht, bin ich nicht sicher, ob ich weiterlesen will. Das könnte nervig werden.. Gott sei Dank ging es so nicht weiter und ich bin drangeblieben. Und das sehr gerne!
Doch bei allem Spaß habe ich zwei Dinge vermisst: Einmal das Worldbuilding. Es werden immer wieder Königreiche erwähnt, es treten allerlei Wesen auf – doch so richtig fassen konnte ich die Welt nicht. Das hat zwar aufgrund des Aufbaus und des Fokus der Geschichte nicht so gestört, aber es war doch auffällig.
Außerdem fehlte mir der rote Faden und die Story hat für mich deswegen keinen wirklichen Spannungsbogen. Die Prinzessinnen reiten durch die Gegend, schlägern hier, retten dort. Das hat sich erstaunlich ziellos und ungewohnt angefühlt. Nichtsdestotrotz empfehle ich den Reihenauftakt (Teil 2 ist für 06.11.2023 angekündigt) all jenen Leser*innen, die ohne großes Begreifen eines ausgeklügelten Worldbuildings mitten in die Story einsteigen wollen, die mit etwas derberer Wortwahl und saloppem, leicht zu lesenden Stil klarkommen und die kurzweilige Lesestunden suchen. 4 Sterne.
******************************************
Aus dem Schloss … in die Schlacht
Seit Jahren kämpfen sich die ehemaligen Königstöchter Aiby, Mef, Decanra und Cinn als Söldnerinnen durch eine Welt voller Monster und Mistkerle. Die Prinzessinnen haben sich den Ruf einer knallharten Truppe erworben. Mit Schwert und Streitaxt treten sie Räubern, Werwölfen, Ogern, Kobolden und Drachen entgegen. Das Retten junger Thronerbinnen in Nöten ist außerdem ihr Fachgebiet. Prinzessin Narvila aus den Händen einer Bande Gesetzloser zu befreien, scheint also ein Auftrag unter vielen zu sein. Doch dann erklärt Narvila, dass sie fortan selbst über ihr Schicksal bestimmen und sich den Prinzessinnen als Söldnerin anschließen will – mit allen finsteren und blutigen Konsequenzen …
Actiongeladene, mitreißende und epische Grimdark-Fantasy mit starken Antiheldinnen zwischen The Witcher, Die drei Musketiere, Charlie’s Angels und Red Sonja.
Erschienen bei Cross Cult
Band 1 von mind. 2
Autor*in: Christian Endres
ET: 03.04.2023
Seiten: 480
ISBN: 9783986663056
Eine Leseprobe und Bestellmöglichkeit gibt’s hier